Page 141 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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chen, können Sie z. B. sein Zuhause und seine nähere
Umgebung miteinander verbinden. Ermutigen Sie Ihr
Kind, seine Freunde mit nach Hause zu bringen und stel-
len Sie ihnen, falls möglich, einen Platz zur Verfügung,
an dem sie unter sich sein können. Sprechen Sie mit ih-
nen wie mit Erwachsenen und zeigen Sie Interesse an
den Dingen, für die sich Ihre Kinder begeistern.
Depressionen erkennen
In der Pubertät entwickelt sich die Identität, daher
verwendet der Jugendliche oft einen Großteil seiner Zeit
auf Selbstbeobachtung und stellt sich Fragen wie »Wo-
ran glaube ich?« oder »Welchen Eindruck mache ich auf
die Welt?«. Jugendliche können äußerst selbstkritisch
sein, wenn sie das Gefühl haben, nicht den von ihnen
angestrebten Schönheits- und Persönlichkeitsidealen zu
entsprechen. Diese Faktoren können in Kombination mit
anderen Problemen, die das Erwachsenwerden mit sich
bringt, zu tiefer Frustration führen.
Eltern sollten sich möglicher Depressionen und der
Hinweise darauf bewusst sein. Anzeichen für Depressio-
nen sind Appetitlosigkeit, nachlassendes Interesse an
früheren Lieblingsbeschäftigungen, exzessive Müdig-
keit, sozialer Rückzug, Schlaflosigkeit, übermäßige Le-
thargie und Erschöpfung, Schwierigkeiten dabei, sich zu
konzentrieren und Entscheidungen zu treffen, sowie
Schmerzen, die keine offensichtlichen physischen Ursa-
chen haben.
Bei einem Jugendlichen Depressionen festzustellen,
bedeutet für manche Eltern das Eingeständnis eigenen
Versagens. Das Bewusstsein, dass Depressionen bei Ju-
gendlichen nicht selten vorkommen und nicht unbedingt
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