Page 363 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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Agape Der selbstlose oder Agape- Typ sorgt liebevoll
für seinen Partner und erwartet dafür kaum Gegenleis-
tungen. Agape wird meist eher von altruistischem
Pflichtgefühl oder Mitleid als von starker Leidenschaft
getragen.
Pragma Die Pragma oder Logik äußert sich in einer
leidenschaftslosen Annäherung an die Liebe. Der prag-
matisch Liebende benutzt seinen Intellekt, um einen
Partner zu finden, anstatt der Leidenschaft ihren Lauf zu
lassen. Hierzu gehört die Suche nach gemeinsamen Inte-
ressen, Geistesverwandtschaft und möglichst gleicher
Bildung, Religion oder ethnischer Herkunft.
Ludos Der ludisch oder verspielt Liebende lässt sich
gewöhnlich nur wegen sexueller Erregung auf Bezie-
hungen ein. Er ist oft von Natur aus charmant, hat aber
meist nicht den Wunsch, eine langfristige Bindung ein-
zugehen.
Mania Der manisch oder vernarrt Liebende ist meist
wie besessen und extrem eifersüchtig. Oft betrachtet er
seinen Partner als sein Eigentum und fordert ein über-
triebenes Maß an Aufmerksamkeit.
Die Neurochemie der Liebe
Wissenschaftler haben festgestellt, dass Liebe weit da-
von entfernt ist, lediglich eine rein gefühlsmäßige Reak-
tion zu sein; vielmehr wirken auch chemische Prozesse
auf das Gehirn ein. Die erste Reaktion auf sexuelle Erre-
gung und das Gefühl der Anziehung ist die Freisetzung
des Neurotransmitters Phenylethylamin (PEA). Er ruft
Glücksgefühle, Aufregung, Unsicherheit, aber auch Zu-
friedenheit hervor. PEA kann auch den Metaholismus
(Stoffwechsel) ankurbeln und den Appetit reduzieren.
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