Page 52 - Soziale Beziehungen, unter die Lupe genommen! 2019
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»adolescere«, was soviel bedeutet wie »erwachsen wer-
       den« oder »aufwachsen«. In den meisten westlichen
       Völkern gilt ein Mensch im Alter zwischen etwa 13 und
       18 Jahren als Heranwachsender, was in etwa dem Tee-
       nager alter entspricht. Die Jugend ist ein entscheidendes
       Entwicklungsstadium, in dem ein Mensch die sozialen
       Kompetenzen und die Unabhängigkeit der Erwachsenen
       erlernt.
                       Beziehungen zu den Eltern
         Die Jugend bedeutet Vorbereitung auf das Erwachse-
       nenleben — ein Übergangsstadium zwischen Unreife
       und Reife. Sie ist Teil des Prozesses, durch den sich das
       Kind zu einem unabhängigen Individuum entwickelt.
       Die Heranwachsenden lösen sich zu einem gewissen
       Grad von der Familie — manchmal verleugnen sie sogar
       ihre Abhängigkeit — und lockern frühe Kindheitsbin-
       dungen, die bis zur Pubertät die Hauptquelle für emotio-
       nale Unterstützung waren. Entfremdung von der Fami-
       lie, Rebellion und launisches Verhalten sind die Kenn-
       zeichen, die für gewöhnlich mit der Adoleszenz gleich-
       gesetzt werden.
         Obwohl die meisten Eltern fürchten, von ihren rebelli-
       schen Teenagerkindern zurückgewiesen und gehasst zu
       werden, berichten viele Heranwachsende von sehr posi-
       tiven Gefühlen gegenüber ihren Eltern. Die Adoleszenz
       muss also nicht per se eine schwierige Zeit sein.


                        Beziehungen zu anderen
         Viele Teenager leiten ihre Identität von Gleichaltrigen
       ab. Es wird lebenswichtig, von einer Gruppe als dazuge-
       hörig betrachtet zu werden. Dauerhafte Beziehungen zu



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