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Als lernförderlich wirken sich verstärkte Mitgestal-  9. Transparente Leistungserwartungen
          tungsmöglichkeiten der Klasse aus, z. B. bei der  Ein guter Unterricht orientiert sich sowohl an den Bil-
          Auswahl der                                         dungsstandards als auch an dem Leistungsvermö-
          • Inhalte,                                          gen der Lernenden. Den Schülerinnen und Schülern
          • Methoden, Sozial- und Arbeitsformen,              muss  bewusst  sein,  welche  Leistungen  von  ihnen
          • Arbeitsmittel,                                    erwartet werden. Lehrkräfte sollten deshalb zwi-
          • Zeitdauer,                                        schen Lern- und Übungssituationen einerseits und
          • Präsentation der Ergebnisse                       Leistungs- und Testsituationen andererseits unter-
          • Bewertung.                                        scheiden. Denn beim Lernen und Üben ist es selbst-
                                                              verständlich, dass Fehler gemacht werden, aus de-
          6. Methodenvielfalt                                 nen man lernen kann.
          Methodenvielfalt ist der Schlüssel zum guten Unter-  Zur  transparenten Leistungserwartung gehört  es
          richt. Dabei kommt es auf den Reichtum an Insze-    aber auch, dass Lehrerinnen und Lehrer zügig
          nierungstechniken, die Vielfalt der Handlungsmuster  Rückmeldung geben, um so den Lernerfolg zu ver-
          und die Variabilität der Verlaufsformen an.         stärken.


          7. Individuelles Fördern                            10. Vorbereitete Umgebung
          Guter Unterricht berücksichtigt, dass jede Schülerin  Um die wertvolle Unterrichtszeit nicht mit der Suche
          und  jeder  Schüler  unterschiedliche  Lernvorausset-  nach einem Geodreieck oder dem Spitzen von Blei-
          zungen,  Vorerfahrungen und Wissen mitbringen.  stiften zu verschwenden, muss am Arbeitsplatz der
          Dementsprechend muss die Lernumgebung gestal-       Schülerin / des Schülers (aber auch der Lehrkräfte!)
          tet und Freiräume ermöglicht werden. Dafür ist es  Ordnung herrschen. Wenn sich jeder in der Klasse
          notwendig, Förderpläne zu erstellen, die möglichst  auf den Unterricht vorbereitet und das jeweilige Lern-
          individuell allen Schülerinnen und Schülern gerecht  werkzeug parat hat, wird das Lernen erleichtert.
          werden.
                                                              Schulleitung trägt zur Entwicklung guten Unter-
          8. Intelligentes Üben                               richts bei
          Für den Lernerfolg ist nicht nur wichtig, dass sich  Guter Unterricht hängt aber nicht nur von der jewei-
          Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für die  ligen Lehrkraft ab, auch die Schulleitung kann zu
          Übungen nehmen, sondern auch die Art und Wei-       einer positiven Unterrichtsentwicklung beitragen, in-
          se, wie sie die Übung angehen. In diesem Rahmen  dem z. B. die Kooperation der Kolleginnen und Kol-
          sind passgenaue Übungsaufträge, gezielte Hilfestel-  legen gestärkt wird.
          lungen und das Bewusstmachen von Lernstrategien
          entscheidend.




          bildungswerkstatt                                                                                   35
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