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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen

                   aufgebaut sind, dass sich mit ihnen das Gespräch steuern lässt,
                   erhöht zum einen den Redeanteil des Gesprächspartners. Zum
                   anderen erfahren Sie im konstruktiven Dialog  Wissenswertes
                   über dessen Antreiber. Insbesondere durch offene Fragen, auf
                   die  der  Gesprächspartner  nicht  einsilbig  antworten  kann,  son-
                   dern die ihn zum Reden animieren, erhalten Sie neue Informa-
                   tionen zu seinen Motiven. Welche Fragearten sind in unserem
                   Zusammenhang von besonderer Bedeutung?


                    •  Die geschlossene Frage beginnt mit einem  Verb und ge-
                       stattet lediglich eine kurze Antwort wie „Ja“ oder „Nein“ –
                       mit ihr können Sie das Gespräch in ein bestimmte Richtung
                       lenken.
                    •  Geschlossene Fragen sind Faktenfragen, offene Fragen hin-
                       gegen Meinungsfragen. Denn zumeist ergeben sich aus
                       den Antworten auf offene Fragen Rückschlüsse auf die An-
                       sichten, Einstellungen und Motive des Gesprächspartners.
                       Offene Fragen beginnen meistens mit einem Fragewort
                       (etwa „Wer“, „Was“, „Wie“, „Warum“, „Wo“, „Wann“),  sie
                       treiben das Gespräch aktiv voran. Sinnvoll ist es, die offene
                       Frage mit einem Nützlichkeitsaspekt zu kombinieren, etwa:
                       „Was halten Sie von der zu erwartenden Umlaufrendite?“
                       oder „Wie denken Sie über die Kostenersparnis?“
                    •  Eine Variante der offenen Frage ist die Bewertungsfrage, bei
                       der  Sie  den  Gesprächspartner  bitten,  eine  detaillierte  Ein-
                       schätzung abzugeben: „Wie schätzen Sie den Nutzen von ...
                       für sich ein?“
                    •  Die Als-ob-Frage soll das Gespräch entwickeln, indem eine
                       fiktive Situation als Option vorgestellt wird:  „Nehmen Sie
                       einmal an, Sie würden sich dafür ... entscheiden.  Welchen
                       Nutzen erhoffen Sie sich?“





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