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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen  3 – Profiling²: „Wie ticken die anderen?“ – Von den Vorteilen der Menschenkenntnis

               der  Halo-Effekt  einen  Wahrnehmungsfehler,  eine  unbewusste
               Störung unserer Urteilskraft, bei der einzelne Eigenschaften
               (Attraktivität, Behinderung, außergewöhnliche Erfolge) einer
               Person so dominant auf uns wirken, dass sie einen über-
               strahlenden Gesamteindruck erzeugen – deshalb auch  ‚Halo‘
               (englisch für  Heiligenschein) Effekt. In der Sozialpsychologie
               spricht man dabei auch von einer kognitiven Verzerrung.“

               Aus diesem Grund gelingt es gutaussehenden Menschen in der
               Regel leichter, andere zu beeinflussen. Daneben fördern Kompli-
               mente die Sympathie, und damit einhergehend die Bereitschaft,
               eine Handlung auszuführen, die von einer bestimmten Person
               verlangt wird. Unser Tipp also:


                 Überlegen Sie sich, wie Sie Sympathie zu Ihren Ge-
                 sprächspartnern aufbauen.


               Dabei ist zu beachten: Für manche Menschen empfinden wir auf
               Anhieb Sympathie, wir glauben, einer seelenverwandten Person
               gegenüberzustehen. Der Begriff „Sympathie“ kommt von dem
               altgriechischen  Wort  „sym-patheia“ und bedeutet Mitgefühl
               oder gleiche Empfindung. Er setzt sich zusammen aus „sym“ (=
               mit-, zusammen-) und dem Grundwort  „pathos“, also Leiden-
               schaft, Ergriffenheit. Frei übersetzt heißt Sympathie mithin „glei-
               che Welle“. Und das ist entscheidend. Stellen Sie Gemeinsam-
               keiten her und seien Sie neugierig auf Ihre Gesprächspartner.
               Wie es nicht geht, zeigt die „Hallöchen, Popöchen“-Story. Und
               bedenken Sie: Sympathie lässt sich nicht erzwingen. Vermeiden
               Sie es aber zumindest, Verhaltensweisen an den Tag zu legen,
               die den Beziehungsaufbau verhindern. Prüfen Sie, welche
               Sympathietreiber Sie nutzen können, um  Vertrauen  zum Ge-
               sprächspartner aufzubauen.




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