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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen 4 – Profiling³: „Was mache ich daraus?“ – Den Profiling-Ansatz mit Persönlichkeitsdiagnostiktool verknüpfen
Fundament – zu den renommiertesten und bewährten Er-
klärungsmodellen menschlichen Verhaltens gehört das IN-
SIGHTS MDI®-Modell, dessen Wurzeln bei dem Psychologen
Carl Gustav Jung liegen und das sich auf die Erkenntnisse von
Jolande Jacobi und die des amerikanischen Psychologen Wil-
liam Moulton Marston bezieht. Carl Gustav Jung entwickelte
mit „Einstellungen“ und „Funktionen“ zwei Schlüsselfaktoren,
mit denen er die Menschen in Persönlichkeitstypen unterteilte.
In Frank M. Scheelens Buch „Menschenkenntnis auf einen Blick“
heißt es dazu:
„Unter Einstellungen versteht Jung die offensichtlichen Vor-
lieben (Präferenzen) eines Menschen für die ‚innere‘ oder die
‚äußere‘ Welt. Orientiert sich ein Mensch an der äußeren Welt,
so bezieht er sich in seinem Denken, Fühlen und Handeln auf die
objektive, materielle Welt. Extravertierte Menschen, wie man sie
auch nennt, entwickeln beispielsweise eine Idee, weil sie eine
Blume sehen oder einen Fernmeldemast, und das inspiriert sie
zu etwas, gibt ihnen zu denken oder macht sie glücklich.
Wer sich an der inneren Welt orientiert, also introvertiert ist,
ist dagegen mehr auf das eigene Innenleben bezogen. Er be-
schäftigt sich mit seinen Gefühlen, Werten und Gedanken und
bezieht aus ihnen seine Inspiration. Ein introvertierter Mensch
wird zum Beispiel dadurch für eine Arbeit motiviert, dass er
seine Teamkollegen mag oder die Aufgabe seinen Werten ent-
spricht. Ein extravertierter Mensch wird motiviert, weil er einen
Dienstwagen erhält oder durch die Arbeit viel Aufmerksam-
keit seiner Mitmenschen erfährt. Die Begriffe ‚Introversion‘
und ‚Extraversion‘ drücken also aus, in welche Richtung je-
mand hauptsächlich seine Energie leitet: nach innen oder nach
außen.“ (Scheelen 2018, S. 25)
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