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Vogelhuber, Scheelen – Was Menschen wirklich wollen

                    • Durch seine offene und initiative Art wirkt der sonnengelbe
                       Typ auf andere Menschen oft aufdringlich, zudem kann
                       ihm eine gewisse Naivität und Oberflächlichkeit nicht ab-
                       gesprochen werden.
                    • Der erdgrüne  Typ hat Probleme, auf  Veränderungen an-
                       gemessen zu reagieren –er meidet sie lieber. Seine  Angst
                       vor der Veränderung und damit vor Risiken führt ihn zu einer
                       eher negativen Haltung, seine Stetigkeit kann zu Sturheit
                       führen.
                    • Der eisblaue Typ mit seiner sorgfältigen Art wirkt oft penibel
                       bis zur Kleinlichkeit. Seine Liebe zum Detail führt zu einer
                       Einschränkung seiner Handlungsfähigkeit, und er neigt zur
                       Schwarz-Weiß-Malerei.


                   Die Kenntnis dieser vier Grundtypen bietet eine erste Handhabe,
                   sich selbst und andere Menschen einzuschätzen – dabei sollte
                   Sie sich aber immer der Relativität einer solchen Einschätzung
                   bewusst sein. Dazu ein Beispiel: Der Mitarbeiter Müller gehört
                   zu dem eisblauen Typ und ist sehr penibel, ordentlich und ge-
                   wissenhaft. Kollegin Schmidt hingegen darf als Chaotin be-
                   zeichnet werden. Der Mitarbeiter Huber steht – was seine
                   Ordnungsliebe anbelangt – zwischen beiden. Wie würden der
                   eisblaue Mitarbeiter Müller und die feuerrote Chaotin Schmidt
                   nun ihren gemeinsamen Kollegen Huber beurteilen? Herr Müller
                   würde den Kollegen Huber wahrscheinlich als einen unordent-
                   lichen Menschen bezeichnen, während Frau Schmidt ihn als
                   Pedanten titulieren würde. Natürlich haben beide Recht – jeder
                   betrachtet den Kollegen Huber durch seine individuelle und
                   subjektiv gefärbte Brille. Beide bewerten den Kollegen aus ihrer
                   Warte und kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen – je nach-
                   dem, wie sie sich selbst sehen. Diesen Sachverhalt sollten Sie bei
                   Ihren eigenen Einschätzungen stets berücksichtigen!




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