Page 152 - Unternehmen Exzellenz
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Unternehmen Exzellenz durch Matching im Recruiting
Um die Relevanz der Fragekompetenz mit einem praktischen und
anschaulichen Beispiel zu unterfüttern, komme ich auf das Unter-
nehmen zurück, das eine Verkäuferin mit einem hohen rot-gelben
Anteil sowie einem starken ökonomischen Motiv und Antrieb sucht,
wobei ich die Beschreibung wie folgt erweitere: Die Verkäuferin soll
stark sein in den Bereichen Kundenservice, Belastbarkeit, exzellente
Selbstführung, hohe Zielorientierung, ausgeprägte interpersonelle
Kommunikation, Bereitschaft zur Übernahme persönlicher Ver-
antwortung und genaues Zuhören. Des Weiteren sollen neben dem
ökonomischen Wert auch der individualistische und der theoretische
Wert oder Antreiber bei ihr hoch ausgeprägt sein.
Das Unternehmen hat mehrere Bewerberinnen und Bewerber
in die engere Auswahl genommen und zum Bewerbungs- oder
Einstellungsgespräch eingeladen. Natürlich haben bereits die Be-
werbungsunterlagen Hinweise darauf gegeben, dass sie den ge-
nannten Kriterien entsprechen, nun kommt es auf die Detailanalyse
an. Im Gespräch will ein Matching-erfahrener Recruiter überprüfen,
wie die einzelnen Personen ticken und inwiefern sie zu der vakan-
ten Stelle passen. Bei einer Bewerberin hinterlassen das äußere Er-
scheinungsbild, die Körpersprache und der Small Talk einen guten
Eindruck, die Passung scheint gegeben zu sein. Um diesen Eindruck
zu verifizieren, stellt der Recruiter einige Fragen, um die Ausprägung
der drei wichtigsten Antreiber einschätzen zu können:
Die wichtigsten Matchingfragen zum ökonomischen Wert und
Motivator:
• „Wie wichtig ist es für Sie, viel Geld zu verdienen? Was be-
deutet es für Sie, viel Geld zu besitzen?“
• „Wo möchten Sie finanziell in den nächsten x (fünf/zehn) Jah-
ren stehen? Weshalb wollen Sie dort stehen? Welche Alter-
nativen sind für Sie möglich?“
• „Welche Rolle spielt ein hohes Gehalt für Sie bei Ihrer Berufs-
wahl oder bei der Entscheidung, einen Job zu behalten?“
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