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Leber
Die Leber ist unser Entgiftungsorgan. Sie baut den Alkohol ab, um den restlichen
K Körper vor seiner schädigenden Wirkung zu schützen. Dieser Abbau hat bei dem
Organ höchste Priorität. Trinkt man also Bier und Wein, dann versucht die Leber erst
einmal dieses Gift abzubauen – und lässt beispielsweise gleichzeitig
aufgenommenes Fett unbearbeitet. Das kann auf Dauer zu einer Leberverfettung
und zu Fettstoffwechselstörungen mit ungünstigen Cholesterinwerten führen.
Hinzu kommt: Zu viel Alkohol und seine Abbauprodukte schädigen die Leber massiv.
Mit der Zeit vernarbt das einst weiche Gewebe. Durch die beiden beschriebenen
Effekte leidet die Leber, eine Zirrhose oder auch Krebs können entstehen.
Blutgefäße
Ein Übermaß an Alkohol kann den Blutdruck erhöhen. Die bei einem Leberschaden
entstandenen Fettstoffwechselstörungen tun ihr übriges, die Blutgefäße nehmen
Schaden: Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) nimmt ihren Lauf.
Herz
Wie auch die Gefäße, leidet das Herz unter den gestörten Stoffwechselvorgängen im
Körper. Außerdem reagieren die Herzzellen sehr empfindlich auf den giftigen Alkohol
und seine Abbauprodukte. Beide Effekte haben zur Folge, dass die Herzkrankgefäße
Schaden nehmen können. "Als Folge kann es zu Angina Pectoris oder einem
Herzinfarkt kommen", warnt Mainusch. Außerdem leiden auf lange Sicht die
Herzzellen – mögliche Folgen: eine Herzschwäche und Herz-Rhythmusstörungen.
Hormone
Die Leber spielt eine wichtige Rolle im Hormonhaushalt des Menschen. Durch die
bereits beschriebene Schädigung des Organs durch zu viel Alkohol kommt es zu
einer Verschiebung des Hormonhaushalts. Im Körper fallen vermehrt Östrogene an,
also weibliche Geschlechtshormone. "Dadurch steigt bei Frauen das Risiko, an
Brustkrebs zu erkranken und Männer verweiblichen", so Mainusch. Die Hoden
verkleinern sich, der Ansatz einer weiblichen Brust kann entstehen, die
Körperbehaarung nimmt ab. Und auch der Mann kann Brustkrebs bekommen.
Gehirn/Nerven
"Alkohol kann eine Polyneuropathie auslösen, das ist ein vielfacher Nervenschaden",
weiß Mainusch. In den Armen und Beinen erkennt man die Schäden nach einiger
Zeit daran, dass der Betroffene unsicher geht oder nicht richtig zugreifen kann. Im
Gehirn leidet vor allem sein Kurzzeitgedächtnis. Er kann sich nur noch Dinge aus der
Vergangenheit merken. Das führt nicht selten dazu, dass der Mensch in seiner
Leistungsfähigkeit im Berufs- wie Privatleben nachlässt.
Quelle: www.apotheken-umschau.de