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Parken der Zukunft?
Wie schlägt sich das neue Kompaktparken auf dem Rasthof Jura in der
Praxis? – Der TRUCKER war einen Abend lang vor Ort.
ls eine „intelligente Art, vorhandene anstatt bisher zwei Sattel- oder Gliederzüge auf Um 15 Uhr stehen noch wenige Lastwagen auf
Parkflächen besser zu nutzen“, lobt die 65 Meter lange Spur. Das ergibt für den den insgesamt 35 Parkspuren der Anlage. Anders
A Bayerns Innenminister Joachim Herr- gesamten Rastplatz eine Steigerung um 39 auf sieht die Sache bei den gegenüberliegenden Pkw-
mann (CSU) vollmundig das neue Parkplatzkon- 105 Stellplätze. Lasersensoren erkennen bereits Parkplätzen und der anmündenden Haltespur
zept am Rasthof Jura (A 3) bei der Eröffnung vor belegte Plätze und melden sie an einen Infobild- aus. Hier ist bereits alles zugeparkt. Ein Scania-
wenigen Wochen. Vier Millionen Euro zahlt der schirm am Parkplatzeingang. Sattelzug quetscht sich rückwärts in die letzte
der Bund für das Pilotprojekt „Kompaktparken“. Lücke, obwohl auf der gegenüberliegenden Seite
Jede Lkw-Parkspur ist mit einer überkopf mon- VIELE BLEIBEN LIEBER AUSSERHALB beim Kompaktparken noch viel frei wäre.
tierten digitalen Anzeige ausgestattet, die die DER KOMPAKTPARKEN-ZONE Parkplatzwächter Bernhard Oberndörfer
jeweilige Abfahrtszeit für diese Spur ausweist. Soweit die Theorie. Doch funktioniert das System und sein Kollege halten diese Haltebucht aus
Ankommende Lkw reihen sich einfach in der für auch in der Praxis? Was halten die Kollegen vom Lärmschutzgründen eigentlich für Kühl-Lkw
sie passenden Spur ein und fahren – ähnlich wie „Kompaktparken“? – Diesen Fragen geht der frei. „Viele Fahrer trauen dem neuen Parksystem
auf einer Fähre – bis fast an die Stoßstange des TRUCKER auf den Grund und ist dafür einen nicht und rangieren lieber mehrere Minuten
Vordermannes vor. Auf diese Weise passen drei Abend am Rasthof Jura vor Ort. umständlich, als sich in die Kompaktparken- ▶
12 Trucker 5/2016