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F r i e d r i c h S c h i l l e r :
Es schwinden jedes Kummers Falten, /
so lang des Liedes Zauber walten.
Albert Lortzings Todestag jährt sich am morgigen Sonntag zum
hundertfünfzigsten Mal. Im Oktober dieses Jahres ist außerdem sein
zweihundertster Geburtstag zu begehen. Sein Leben begann und endete
in Berlin, und dazwischen lag ein unstetes Wanderleben als Schauspieler,
Sänger, Regisseur, Kapellmeister, Autor - und eben Komponist. Der
Sohn eines Handwerker- und Hobbyschauspielerpaares begann seine
Bühnenkarriere mit elf Jahren bei einer Wanderschauspieltruppe, die den
begabten und bald sehr beliebten Jüngling - Grabbe verspottete ihn als
"Zierbengel" und "Liebling der Damenwelt" - quer durch ganz
Deutschland führte. Den deutschsprachigen Raum hat er jedoch niemals
verlassen, und dies gilt auch für seine Werke. Längere Engagements
nahm er später in Detmold, Leipzig und Wien wahr. Er reüssierte
besonders in seichten Lustspielen als "komische Person" und Liebhaber, doch seine eigene
Liebhaberei, das Opernkomponieren, wurde zu seinen Lebzeiten nie ernsthaft anerkannt. Zwar
spielten nahezu alle deutschen Bühnen bald regelmäßig "Zar und Zimmermann",
"Wildschütz", "Waffenschmied" und "Undine", doch Tantiemen gab es noch nicht, und so
mußte der Schöpfer dieser Werke oft seufzen: "Wenn ich nur was davon hätt'!" Gegen Ende
seines Lebens mußte er für einen Hungerlohn in Berlin Vaudevilles (eine Vorform der
Musicals) dirigieren. Ein Schlaganfall setzte 1851 dem Leben des völlig aus- und
abgebrannten Neunundvierzigjährigen ein Ende.
1. Auch ich war ein Jüngling mit 5. Wenn's wieder so würde, wie's
lockigem Haar, einstens wohl war, wo das Schwert
an Mut wie an Hoffnung reich, nur für Recht sich erhob,
beim Amboss von jeher ein Meister wo, geschlagen im Kampfe, die
fürwahr, sündige Schar wie Spreu vom Winde
im Fleisse kam keiner mir gleich. zerstob!
Ich liebte den Frohsinn, den Tanz den Wenn Redlichkeit käme als
Gesang, Waffenschmied
ich küsste manch Dirnlein mit rosiger und schlüg auf den Amboss, von Glut
Wan g, umsprüht,
|:ihr Herz hat mir manche geweiht;:| |:ein Schwert, nur dem Guten
|:das war eine köstliche Zeit.:| geweiht,:|
|:das war eine köstliche Zeit.:|
Wilhelm Gelhaus
Orchideenstraße 7 ~ 49661 Cloppenburg
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