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F r i e d r i c h S c h i l l e r :
Es schwinden jedes Kummers Falten, /
so lang des Liedes Zauber walten.
Frau und . . . schüttelte sie, sie die Angetrunkene, sie, die sich mit Leckereien vollgestopft hatte, die nicht
Bekehr- und Belehrbare, uneinsichtige, unbarmherzige, lieblose und allen Drohungen sich Widersetzende
und ... - Gott und alle Mächte mögen mir verzeihen ! - ich trat ihr mit meinem linken Fuß, mit meinem
linken Bein, durch Radfahren ständig gekräftigten Beinknochen und -muskeln gegen ihr wohl nicht so
starkes, nicht so kräftiges - sie fuhr nicht täglich Fahrrad! - Schienbein. D a s h a t t e e i n e e n o r m
e Wirkung . . . . . : Ich wachte auf, aus einem nicht gerade angenehmen Traum! Meine Seele war
bedrückt von dem Geschehenen, Geträumten, von den möglicherweise wirklich lebenden unbarmherzigen,
unliebsamen uneinsichtigen Menschen typen. Es gibt sie so wohl wirklich; ich glaube, das ist kein Traum -
leider! Und . . . . :
Ich war zutiefst verletzt; zutiefst in dem Sinne, daß ich an meinem Körper ziemlich unten
verletzt war, zutiefst in dem Sinne, daß ich wirklich große Schmerzen hatte, zutiefst in
dem Sinne, daß ich sie, die Nicht-Abgeben-Wollende, die Unbarmherzige, Unliebsame, nicht
getroffen hatte; nein, mein Schienbein hatte die Ecke einer
massiven, neben meinem Bett dick und fest mittels Stein und Zement
gemauerten Wand getroffen, dabei nicht nur die Wand, sondern eben
die Ecke dieser Wand und . . . dabei hatte ich mich in vielerlei Sinne zutiefst
verletzt. Mein Schienbein schwoll an, noch Tage später schmerzten die Beinknochen
beim Gehen, Blut überströmte mein Bett und den Bettvorleger davor. . . . .
Gott sei Dank, daß ich in Ludwigslust war, die Nächte dort verbrachte, verschlief, wohl ab und zu träumte
und .... nicht bei Irma in Cloppenburg schlief, bei ihr gleich im Bett nebenan: Der Schlag hätte ja sie dann
getroffen und . . . mein Schienbein hätte nicht so deutlichen Widerstand gespürt, dafür aber ihr Bein, ihr
Schienbein . . . ! Mein Gott, es wäre nicht auszudenken gewesen . . . ! Wäre die Ehe noch zu
retten gewesen? ~ N a c h d i e s e m S c h r e c k e n
Wenn ich ihr meine Traumdeutung vorgetragen hätte? Hätte s i e das geglaubt,
das, was ich geträumt hatte! Schwierig, schwierig, schwierig !
Und meine Traumdeutung, wie ist sie? Wie
schon im Fernsehen gesehen und gehört, in welcher
Ecke meines Gehirns der Traum geboren wurde, wer
ihn mir eingegeben hat, ich weiß es so wenig, wie
die da im Fernsehen darüber Bescheid wüßten. Wie
die da - wenn überhaupt - jemals wissen
werden! Ich weiß wohl, daß ein Traum, Träume, daß man über Wünsche, Ängste,
Vorhergesagtem träumen kann. Aber dieser Traum? :
Wilhelm Gelhaus
Orchideenstraße 7 ~ 49661 Cloppenburg
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