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F r i e d r i c h S c h i l l e r :
Es schwinden jedes Kummers Falten, /
so lang des Liedes Zauber walten.
manche und mancher - mit offenen Augen! Also muß er wohl was gewußt haben - vom Träumen! War
wohl doch nicht nur ein Träumer!
Andere Wissenschaftler wollten festgestellt haben, wo geträumt wird, in welchem Gehirnbereich die
Träume ihren Sitz haben, welche Gehirnpartien die Träume gebären. Ein
Amerikaner wollte herausgefunden haben, daß die Träume hinten im
Gehirn, im unteren Bereich ihren Sitz, ihren Ursprung haben; von dort sollten
Träume Menschen schlafen lassen, aber doch irgendwie dabei auch wachen
lassen - in der Nacht, oder wann immer sie schlafen, die Menschen. (Manche
schlafen aber auch im Büro, träumen dann vom Feierabend, und weil sie dann
geschlafen haben, können sie nachts nicht schlafen und so verpassen sie vielleicht
manchen von der hinteren, unteren Gehirnhälfte von ihnen ansonsten
inszenierten Traum. Schade, sie wissen dann vielleicht gar nicht, welche Mächte
auch immer ihnen in ihren nicht geträumten Träumen hätten etwas sagen
wollen. Schade! Insofern . . . Büroschlaf . . . . , lieber nicht! Ganz zu
schweigen von der Produktivität dieser Leute! Mit Träumen kommt
man eben doch nicht durchs Leben, zumindest nicht mit Tagträumen dieser Art.)
Ein anderer Wissenschafter, ein Südafrikaner, operiert und entfernt Tumore gerade aus dieser hinteren,
unteren Gehirnhälfte mit samt diesem Teil des Gehirns von sehr vielen Menschen. Und siehe da, er befragte
sie, und sie, die jetzt mit weniger Gehirn, träumen immer noch! (Wobei es sich leicht nachvollziehen ließe
und läßt, daß Personen mit weniger Gehirn doch größere Träumer sein könnten, können. Logisch!) Wie
konnte dann der Amerikaner von vorhin behaupten, daß Träume in seiner Gehirnhälfte entstehen!?
Das alles war für mich unbefriedigend, für den Moderator auch - ein gewisser Herr Lojewski moderierte -
, er und ich wußten zum Schluß nicht, ob Träume nur Wünsche hervorbringen, ob Träume auch Ängste,
Vorhersagen, einfach Schönes beinhalten, ob einem irgendeine Macht gar etwas sagen will, worüber man
nachdenken soll, es war so unbefriedigend, wie auch manchmal Träume unbefriedigend sind: Man weiß
nicht, was von man ihnen halten soll, was man vom Träumen halten soll. War es nun gut, daß ich jetzt
wußte, daß man nicht weiß, wo Träume entstehen, in welcher Gehirnhälfte, an welcher und in welcher
Gehirnstelle sie geboren werden, gar wer sie dort gebären läßt? War es nun gut, daß ich jetzt wußte, daß
man nicht weiß, ob man Wünsche, gar sexueller Art, Ängste, Vorhersagen, gar Schönes träumt. Und
überhaupt, wer, welche Macht läßt einen träumen, will einem im Traum etwas sagen. (Josef träumte, daß
er Maria heiraten solle, obwohl sie ein nach heutigem Denken uneheliches Kind in die Ehe brachte; er
träumte, daß er nicht auf direktem Weg nach Nazareth zurückkehren solle. Nun, bei Bedenken der
Wilhelm Gelhaus
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