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angehört und das von mir entworfene Neben-
                       buch gesehen hatte fragte er mich ob ich be-
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                       konzipieren. Für die Dauer der Planung gäbe er
                       mir zwei Groschen pro Tag in der Manufaktur

                       und einen Groschen wenn ich in meiner Stube
                       für ihn arbeite. Am Ende solle für ihn die Mög-
                       lichkeit  bestehen  das  Resultat  meiner  Arbeit

                       exklusiv zu erwerben. Was das bedeute, fragte
                       ich ihn. Du darfst den erstellten Kostenplan an
                       keine andere Zuckerfabrik verkaufen, sagte er.

                       Von  mir  bekämst  du  fünfzig  Taler  dafür.  Ich
                       traute  meinen  Ohren  nicht.  Fünfzig  Taler  ge-
                       samt mit dem Konzept oder extra für das Ex-

                       klusiv? Extra, sagte er und ich war Feuer und
                       Flamme  auf  sein  Angebot  eingegangen.  Es

                       folgte eine arbeitsreiche Zeit die mir sehr gut
                       bekam. Morgens in der Gärtnerei, zwei Nach-
                       mittage  in  der  Zuckerfabrik  und  den  Rest  am

                       Tisch  in  meiner  Stube.  Wenn  ich  Abstand
                       brauchte  ging  ich  zu  Friedrich  Drescher  und
                       fragte  ihn  nach  einer  Aufgabe  für  mich.  Ich

                       hatte  festgestellt  dass  Schmieden  mich  völlig
                       Entspannte. Nach drei Monaten hatte ich den
                       Kostenplan  fertig  und  der  Unternehmer  war



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