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chen zu erlernen. Es war als lebte er in einer
eigenen in sich abgeschlossenen Welt. Als sein
Vater mal mit Cord vorn am Sattel durch die
Wälder ritt meinte Ludwig vom Berg es sei Zeit
heimzureiten er wäre müde und Cord be-
stimmt auch. „Nein“, sagte Cord, „ich bin noch
nicht müde.“ Ludwig traute seinen Ohren
nicht. Der Junge spricht. Cord wuchs heran,
lernte spielend leicht rechnen, lesen und
schreiben und sprach mit acht Jahren fließend
italienisch. Auf die Frage was er einmal werden
wollte gab es von ihm nur eine Antwort. Soldat
des Königs. So wurde er dann auch hinter vor-
gehaltener Hand genannt. Ein Hauptmann auf
Mission hörte im Wirtshaus davon und fragte
nach. Das wäre der Cord vom Berg, ein gelehri-
ger Bursche mit viel Ungestüm, erzählten die
Zecher. Den Namen dieser einflussreichen Fa-
milie hatte der Hauptmann schon öfter gehört
und erkundigte sich noch nach dem Alter des
Burschen. Im Hause vom Berg war man den
Besuch aller möglichen Leute von Rang und
Namen gewohnt. Die Ankunft eines Militärs
erstaunte aber alle. Dieser stellte sich in fran-
zösischer Sprache vor und erklärte seinen
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