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kommen.  Wir  verweigerten  das,  fügten  uns
             nach einigem Hin und Her aber dann doch dem
             Unvermeidlichen.  Im  Wohnzimmer  entschul-

             digte sich Papa für seine Art der Gesprächsfüh-
             rung am Vorabend. Katis Mutter entschuldigte

             sich wegen ihrer Verdächtigungen bei Kati. Wir
             nahmen die Entschuldigungen an und der Pfar-
             rer übernahm das Wort. Einleitend machte er
             noch einmal klar mir keine Flausen in den Kopf

             gesetzt  zu  haben.  Was  ich  auch  bestätigen
             konnte. Dann erzählte er von Loretta Ijssel und

             ihrem Verschwinden. Die restlichen Erwachse-
             nen  machten  nachdenkliche  Gesichter  und
             sagten erst einmal nichts. Ob das Hörensagen

             wäre oder Tatsache wollte man dann wissen.
             Der Pfarrer legte einen recht dicken Stapel Pa-

             pier  auf  den  Tisch.  Das  sind  die  Kopien  dazu
             aus  den  Akten  der  preußischen  Polizei,  sagte
             er. Lorettas Familie war einflussreich und man
             hatte  damals  diesen  Fall  lange  und  ernsthaft

             untersucht. Nach Lorettas Tod fand ihre Toch-
             ter im Nachlass einige abgegriffene Manuskrip-

             te  in  denen  ihre  Mutter  die  Erlebnisse  am
             Strand niedergeschrieben hatte.

             Lorettas Manuskript


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