Page 15 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
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sen und der Garten vergrößert worden. Die alten
Pläne mit den Raumaufteilungen, die Opa bei
der Renovierung fand, hatte er Rahmen lassen
und ins Treppenhaus gehängt. Teilweise waren
dort die Vornamen der ehemaligen Benutzer zu
lesen, manchmal in einer Schrift die ich nicht
entziffern konnte. Dann ließ ich es mir von mei-
nem Vater vorlesen, und nahm mir vor auch so
etwas zu machen.
Zwischen unseren nächsten Nachbarn und mei-
nen Eltern entwickelte sich sehr schnell eine
Freundschaft. Krämers waren Akademiker, ga-
ben sich aber ganz natürlich und waren hilfsbe-
reit und zuverlässig. Dr. Krämer hatte gute Ver-
bindungen zum hiesigen Gewerbe und den rich-
tigen Leuten. Die daraus resultierenden Vorteile
kamen meiner Familie, obwohl Vater sich an-
fangs sehr dagegen sträubte, ebenfalls zugute.
Meiner Mutter und Frau Dr. Krämer ging nie
das Gesprächsthema aus. Es dauerte auch nicht
sehr lange bis sich alle mit Vornamen anspra-
chen. Der Freundeskreis unserer Nachbarn
nahm uns in ihrer Runde auf als wären wir
schon immer hier gewesen. Nicht so gut lief das
mit Krämers Tochter und mir. Sie war auch so
um die zehn Jahre alt, hatte ganz kurzes blondes
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