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die beiden miteinander hatten blieb verborgen
und das Ereignis geriet schnell in Vergessenheit.
Er war ein zurückhaltender Mann und hatte sel-
ten etwas zu sagen, wenn es denn doch mal et-
was zu sagen gab tat er es mit viel Verstand. So
erwarb er sich den Respekt der Leute und fand
nach einiger Zeit eine Frau die er zu seinem
Weibe machte. Niemand sah ihn je arbeiten, er
ritt aber öfter für einige Tage oder Wochen aus
und kam zurück ohne etwas mitzubringen. Das
sorgte im Ort für eine Menge Gesprächsstoff
und es kursierten die wildesten Vermutungen.
An seiner Ehre rührte aber keiner. Die Zeit
verging, seine Frau Rieke schenkte ihm jedes
zweite Jahr ein gesundes Kind im regelmäßigen
Wechsel. Jungen und Mädchen die vortrefflich
aufwuchsen. Cord besorgte einen regelmäßigen
Schulbetrieb im Ort und überzeugte die Männer
davon wie wichtig das für ihre Kinder war.
Auch für Mädchen. Schule hielt man im Allge-
meinen für unnötig und Mädchen zur Schule zu
schicken stieß zur damaligen Zeit auf noch viel
mehr Unverständnis. Der älteste Sohn Arnold
war bereits neun Jahre alt als Cord wieder Be-
such bekam. Ein Bruder, Arzt aus München, mit
dem er den glücklicheren Teil seiner Jugend
verbracht hatte. Er blieb einige Wochen und war
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