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alle zwei Tage bei dem Arzt im Ort anzutreffen.

                Praktizierend als hätten beide schon immer zu-
                sammengearbeitet.  Das  war  schon  ungewöhn-
                lich  und  mit  ein  wenig  Phantasie  konnte  man
                sich  vorstellen  dass  es  sich  um  eine  von  Cord
                geplante  Aktion  handelte  um  die  medizinische

                Versorgung  zu  verbessern.  Was  es  eigentlich
                auch war. Doch die Bemühungen Cords verlo-
                ren ihren Sinn als die Pest kam. Der ansässige
                Arzt war einer der Ersten der ihr zum Opfer fiel.
                Cords  Familie  kam  ungeschoren  davon.  Der

                Schulmeister auch. Die Schule im Ort war von
                da an verwaist, denn es gab nicht  mehr genug
                Schüler.  Nur  Cords  Kinder  bekamen  daheim
                weiterhin Unterricht. Die Not im Ort  war groß.
                Viele  Felder  blieben  unbestellt  und  sogar  die

                Handwerker hungerten. Cord war sehr wohlha-
                bend  und  bezog  dazu  noch  eine  Leibrente  die
                allein schon ein sorgenfreies Leben seiner Fami-
                lie ermöglichen konnte. Er beschloss den Men-

                schen zu helfen. Nicht mit Almosen sondern mit
                Arbeit  die  er  großzügig  bezahlen  wollte.  Die
                Idee einige Kammern in den Fels zu bauen hatte
                er schon lange und nun würde er es in die Tat
                umsetzten. Alle Dorfbewohner nahmen sein An-
                gebot  mit  großer  Freude  an.  Tagsüber  spielte

                sich  das  ganze  Dorfleben  an  der  Baustelle  ab,


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