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klopfte  an  meiner  Tür,  es  war  Kati.  Sie  setzte

                sich neben mich. Hast du noch einmal mit den
                Eltern gesprochen? wollte sie wissen. Nein, Du?
                Nein. Sie nahm meine Hand, sagte aber nichts
                mehr. Du, Kati, ich muss immerzu daran denken
                wie wir uns in der Höhle umarmt hatten, sagte

                ich zögernd, und daran wie dein Haar riecht. Es
                klopfte,  wieder  im  falschen  Moment.  Mutter
                steckte ihren Kopf in den Türspalt und bat uns
                ins Wohnzimmer zu kommen. Wir verweigerten
                das, fügten uns nach einigem Hin und Her aber

                dann doch dem Unvermeidlichen. Im Wohnzim-
                mer  entschuldigte  sich  Papa  für  seine  Art  der
                Gesprächsführung  am  Vorabend.  Katis  Mutter
                entschuldigte sich wegen ihrer Verdächtigungen
                bei Kati. Wir nahmen die Entschuldigungen an

                und der Pfarrer übernahm das Wort. Einleitend
                machte er noch einmal klar mir keine Flausen in
                den Kopf gesetzt zu haben. Was ich auch bestä-
                tigen konnte. Dann erzählte er von Loretta Ijssel

                und  ihrem  Verschwinden.  Die  restlichen  Er-
                wachsenen  machten  nachdenkliche  Gesichter
                und sagten erst einmal nichts. Ob das Hörensa-
                gen  wäre  oder  Tatsache  wollte  man  dann  wis-
                sen. Der Pfarrer legte einen recht dicken Stapel
                Papier auf den Tisch. Das sind die Kopien dazu

                aus den Akten der preußischen Polizei, sagte er.


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