Page 54 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
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klopfte an meiner Tür, es war Kati. Sie setzte
sich neben mich. Hast du noch einmal mit den
Eltern gesprochen? wollte sie wissen. Nein, Du?
Nein. Sie nahm meine Hand, sagte aber nichts
mehr. Du, Kati, ich muss immerzu daran denken
wie wir uns in der Höhle umarmt hatten, sagte
ich zögernd, und daran wie dein Haar riecht. Es
klopfte, wieder im falschen Moment. Mutter
steckte ihren Kopf in den Türspalt und bat uns
ins Wohnzimmer zu kommen. Wir verweigerten
das, fügten uns nach einigem Hin und Her aber
dann doch dem Unvermeidlichen. Im Wohnzim-
mer entschuldigte sich Papa für seine Art der
Gesprächsführung am Vorabend. Katis Mutter
entschuldigte sich wegen ihrer Verdächtigungen
bei Kati. Wir nahmen die Entschuldigungen an
und der Pfarrer übernahm das Wort. Einleitend
machte er noch einmal klar mir keine Flausen in
den Kopf gesetzt zu haben. Was ich auch bestä-
tigen konnte. Dann erzählte er von Loretta Ijssel
und ihrem Verschwinden. Die restlichen Er-
wachsenen machten nachdenkliche Gesichter
und sagten erst einmal nichts. Ob das Hörensa-
gen wäre oder Tatsache wollte man dann wis-
sen. Der Pfarrer legte einen recht dicken Stapel
Papier auf den Tisch. Das sind die Kopien dazu
aus den Akten der preußischen Polizei, sagte er.
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