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Männer die später überall auf dem Grundstück

                herumsuchten  fanden  sie  und  nahmen  sie  mit.
                Die Eltern hatten wohl doch nicht Bescheid be-
                kommen wo ich war und es gab viel Aufregung
                wegen meines Eintreffens.

                Diese Geschichte kannte keiner von uns und wir

                saßen bis in die frühen Morgenstunden zusam-
                men, erzählten unsere Erlebnisse und bis auf ei-
                nige  Zwischenfragen  lauschten  alle  staunend
                unserem  Bericht.  Herr  Krämer,  den  ich  jetzt
                ebenfalls Gerd nennen durfte kam sogar auf den
                Gedanken dass ich für einen Moment in der Zeit

                vor  Arnolds  Tod  gewesen  wäre,  weil  der  Bro-
                cken  noch  nicht  heruntergefallen  war.  Das
                stimmt,  spann  Kati  laut  den  Gedanken  weiter,
                bevor  wir  abgebogen  sind  hatte  Rieke  gesagt

                das wäre die falsche Zeit.

                Es waren nur wenige Minuten zu Fuß, bis der
                Lärm und das geschäftige Treiben der Vorstadt
                verstummte.  Mein  Weg  führte  weiter  über
                feuchtigkeitstriefende  Wiesen  auf  denen  der
                abendliche Nebel lag. Es war noch nicht dunkel,

                der Wald zeichnete sich grau vom Himmel ab.
                Die  kahlen,  nüchternen  Hochspannungsmasten
                verloren aber schon ihre Konturen und erinner-
                ten  an  die  schmucklosen  Bäume  des  Winters.



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