Page 58 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
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Männer die später überall auf dem Grundstück
herumsuchten fanden sie und nahmen sie mit.
Die Eltern hatten wohl doch nicht Bescheid be-
kommen wo ich war und es gab viel Aufregung
wegen meines Eintreffens.
Diese Geschichte kannte keiner von uns und wir
saßen bis in die frühen Morgenstunden zusam-
men, erzählten unsere Erlebnisse und bis auf ei-
nige Zwischenfragen lauschten alle staunend
unserem Bericht. Herr Krämer, den ich jetzt
ebenfalls Gerd nennen durfte kam sogar auf den
Gedanken dass ich für einen Moment in der Zeit
vor Arnolds Tod gewesen wäre, weil der Bro-
cken noch nicht heruntergefallen war. Das
stimmt, spann Kati laut den Gedanken weiter,
bevor wir abgebogen sind hatte Rieke gesagt
das wäre die falsche Zeit.
Es waren nur wenige Minuten zu Fuß, bis der
Lärm und das geschäftige Treiben der Vorstadt
verstummte. Mein Weg führte weiter über
feuchtigkeitstriefende Wiesen auf denen der
abendliche Nebel lag. Es war noch nicht dunkel,
der Wald zeichnete sich grau vom Himmel ab.
Die kahlen, nüchternen Hochspannungsmasten
verloren aber schon ihre Konturen und erinner-
ten an die schmucklosen Bäume des Winters.
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