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hatten  längst  den  Ort  verlassen.  Genauso  wie

                Mama,  Papa  und  er damals  als  sie  zum  neuen
                Haus von Opa gezogen waren. Opas Haus gab
                es nicht mehr man hatte es abgerissen und wäh-
                rend meines Studiums lebte ich in einer anderen
                Stadt. Danach waren es nur noch Hotelzimmer

                oder Apartments auf seinen Reisen die bald ein
                Ende  hätten.  Vor  fünfzehn  Jahren  konnte  ich
                nicht schnell genug alle Zelte hinter mir abrei-
                ßen. Es war ja niemand mehr da in dem Haus
                von Opa und mit dieser Leere konnte er damals

                nicht  umgehen  und  verkaufte  es.  Vertraut  und
                doch fremd hatte ich mir hier eine kleine Woh-
                nung  gemietet  und  hoffte  mich  endlich  wieder
                zu finden.

                 Sie hatte damals gespürt wie sich ihre Gefühle

                und  Gedanken  änderten  und  neue  dazukamen
                die teilweise noch undeutlich eine unbestimmte
                Unruhe  in  ihr  bewirkten.  Sie  ärgerte  sich  dar-
                über manchmal ungeduldig und reizbar zu sein
                und  an  manchen  Tagen  anlehnungsbedürftig

                und  weich.  Sie  wusste  was  mit  ihr  geschah,
                wollte das aber trotzdem nicht akzeptieren. So-
                gar  Anton  war  ein  Problem  für  sie  geworden
                denn  er  brachte  sie  manchmal  durcheinander
                und die Umarmung in der Höhle hatte eigenarti-




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