Page 61 - eBook Kaufmannshaus eBook_Neat
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hatten längst den Ort verlassen. Genauso wie
Mama, Papa und er damals als sie zum neuen
Haus von Opa gezogen waren. Opas Haus gab
es nicht mehr man hatte es abgerissen und wäh-
rend meines Studiums lebte ich in einer anderen
Stadt. Danach waren es nur noch Hotelzimmer
oder Apartments auf seinen Reisen die bald ein
Ende hätten. Vor fünfzehn Jahren konnte ich
nicht schnell genug alle Zelte hinter mir abrei-
ßen. Es war ja niemand mehr da in dem Haus
von Opa und mit dieser Leere konnte er damals
nicht umgehen und verkaufte es. Vertraut und
doch fremd hatte ich mir hier eine kleine Woh-
nung gemietet und hoffte mich endlich wieder
zu finden.
Sie hatte damals gespürt wie sich ihre Gefühle
und Gedanken änderten und neue dazukamen
die teilweise noch undeutlich eine unbestimmte
Unruhe in ihr bewirkten. Sie ärgerte sich dar-
über manchmal ungeduldig und reizbar zu sein
und an manchen Tagen anlehnungsbedürftig
und weich. Sie wusste was mit ihr geschah,
wollte das aber trotzdem nicht akzeptieren. So-
gar Anton war ein Problem für sie geworden
denn er brachte sie manchmal durcheinander
und die Umarmung in der Höhle hatte eigenarti-
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