Page 116 - Taschenbuch Michel Grassart, Abbè Pierre die Wahrheit...
P. 116
Mein Leben und der Kampf um Gerechtigkeit
Ich hatte nach dem Circus Knie einige Reisen nach Israel
zu meiner geliebten Beduinenfamilie gemacht. Mir wur-
den einige Reisen von der Pfarrfamilie bezahlt. Ich schlug
mich immer wieder mit allerlei Arbeiten durch, im geolo-
gischen Bereich, als Bodyguard etc., speziell auch auf
dem Bau als Akkord-Mitarbeiter, hatte einfach zu viel
geballte Energie in mir und die musste raus, sowie zwan-
zig Jahre im Sozialen, im Drogenbereich. Dann als Anti-
quitätenhändler selbständig etc. Dann immer wieder auf
der Suche nach meiner Familie und im Kampf um Ge-
rechtigkeit. Meine geliebte Beduinenfamilie, mein See-
lenzuhause. Niemand blickt dir ehrlicher in die Seele als
Beduinen oder Naturmenschen. Man wollte mich ablen-
ken, was meine Vergangenheit anging, in Frankreich und
in der Schweiz. Aber da gab es noch andere Länder, die
ich bereiste: die Antillen, Südamerika, Afrika, Asien. Eu-
ropa wollte ich als alter Mensch bereisen, denn das
konnte ich auch am Spazierstock. Ich nahm noch diverse
Jobs an, aber keiner konnte mich wirklich glücklich ma-
chen, denn man hatte mir die schulische Ausbildung und
Zukunft bewusst verbaut. Mit vierzig wurde ich noch
Vater von Joel Michel Nakoa Holenstein, war eben im
Konkubinat und nicht verheiratet. Dann verließ mich
meine Partnerin, c’est al vie. Sie hatte seit der Geburt
unseres Sohnes einen neuen Freund, ein Jahr später er-
fuhr ich es von einem gewissen Freund. Mein Sohn ver-
stand die Welt nicht mehr, denn mir wurde oft das Be-
suchsrecht unterbunden. Eines Tages wurde durch meine
Exfreundin die schlimmste Waffe gegen mich gerichtet:
Ich sollte meinen Sohn zu meiner Familie in Frankreich
116