Page 13 - Bildungswerkstatt 01 2020
P. 13
dende Rolle spielen. Doch immer mehr rücken einem Thema, fördert Gemeinschaftssinn, Soli-
die Menschen, ihre Kompetenzen, Einstellungen darität und Verantwortung auch für andere. In
und Werte in den Vordergrund. Und an dieser allen Bereichen des Lebens, in der Familie, im
zentralen Gestaltungsaufgabe wirken Lehrperso- Verein, in spontanen Gemeinschaften, im öf-
nen entscheidend mit. fentlichen Leben wie auch im Beruf werden sozi-
ale bzw. kooperative Fähigkeiten zunehmend als
Wissen muss Qualität aufweisen Schlüsselkompetenzen und entsprechend auch
Wissen darf nicht einfach ein Produktionsfak- als Zielsetzungen der Bildung gefordert.
tor sein. Die persönlichen Daten der Einzelnen
müssen vermehrt geschützt werden und Wissen Lehrpersonen als Vordenker der neuen Wis-
muss von blosser Information unterschieden sens- und Lernkultur
werden. Entsprechend verantwortungsvoll soll Es sind die Lehrkräfte, die eine neue Kultur des
mit Wissen umgegangen werden; es soll verifi- individuellen und organisierten gemeinschaft-
ziert und fundiert sein. Fake-Wissen ist durch die lichen Lernens anstossen; sie werden den Ler-
analytische Fähigkeit der Benutzer herauszufil- nenden den spielerischen Umgang mit den
tern. Nutzer müssen also lernen, wie man Wissen eTools zeigen, die Angst vor dem „Abgehängt
beschafft und beurteilt, bevor man es einsetzt. werden“ nehmen.
Grundwissen soll in allen Fachbereichen allen Aus dieser Erfahrung werden die Lernenden die
zugänglich gemacht werden. Wissen teilen ist Lust zum neuen Lernen mitnehmen ins Erwach-
also wichtiger als das individuelle Horten. Offene senleben. Sie werden Lernen als lebenslangen
Plattformen sollen dies ermöglichen. Prozess verstehen und praktizieren; sie werden
Dieser Aspekt, der im Unterricht genauso ver- dabei vermehrt eigenverantwortlich handeln
mittelt werden kann wie Theorie und Praxis zu können, wie auch mit anderen kooperieren. Und
13