Page 12 - Bildungswerkstatt 01 2020
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DIGITALISIERUNG

































        den Vermittlers (meist in strengem Frontalunter-     interessante Erweiterung der Palette!
        richt und mit harten, selektiven Prüfungen agie-
        rend) verlässt. Sich also didaktisch als Wissens-,  Also bitte keine «Beisshemmungen»!
        Lernorganisator und  Motivator sowie  als  Coach  Einfach diese Tools immer wieder ausprobieren
        der Lernenden versteht; auch dann, wenn die Un-      und zusammen mit den – noch dazu sehr interes-
        terrichtsformen methodische Vielfalt aufweisen.  sierten Jugendlichen – weiterentwickeln!
        Das ist ein kluger Mix aus analogem Arbeiten, di-    Erst so schafft man den Weg von innovativen Ide-
        gitale Medien nutzen, Diskussionen, praktischen  en zum innovativen Handeln, nur so kann man
        Anwendungen, Experimenten sowie Übungen  den neuen Weg beschreiten; Zug um Zug, und auf
        zum Vertiefen von Grundlagen und als Training,  dem Weg stetig lernend. Und dazu braucht es kei-
        begleitet von Wissens- und Statuskontrollen, um  ne  staatlich  organisierten  Kurse  –  ausser,  wenn
        etwelche Verständnis- oder Wissens-“Löcher“auf-      es darum geht, die Soft- und Hardware richtig zu
        zuspüren.                                            bedienen.

        Neue Formen? Keineswegs!                             Erweiterte Verantwortung für Lehrpersonen
        Praktisch alle Lehrkräfte, auf allen Stufen, agieren  Die heutige gesellschaftliche Situation zeigt jedem
        bereits mit „Hybrid Lernen“, nutzen die Formen  eine enorme Dynamik der Wissensentstehung
        der offenen Unterrichtsgestaltung, wo Lernende  und  -durchdringung  öffentlichen  und  privaten
        selbst „forschen“, analysieren, sortieren, darstel-  Lebens. Wissen wird immer zentraler, besonders
        len,  zusammenfassen  und  präsentieren  –  oder  für  die  fortschreitende  wirtschaftliche  Entwick-
        eine Fertigkeit selbstständig üben. Aber auch  lung, aber auch für das soziale Handeln und die
        das Nutzen ausserschulischer Lernorte, von Ex-       gesellschaftliche Position  des  Einzelnen. Men-
        perimenten, Prozesssimulationen gehören in die  schen  in  unserer Gesellschaft  müssen  künftig
        moderne Methodik. Dabei delegieren Lehrkräf-         über eine digitale Basiskompetenz verfügen, um
        te  Verantwortung  an  die  Lernenden,  Aufgaben  in der modernen Welt zurechtzukommen, aber
        selbstständig zu lösen, allein oder in Kleingrup-    auch um nicht „abgehängt“ zu werden, wenn es
        pen, im Klassenzimmer, in Werkstätten, in Spezi-     um Berufschancen oder um die Selbstverwirkli-
        alräumen oder mittels Hausaufgaben zu Hause!  chung geht.
        Und der Einbau von Filmen und Audiodokumen-
        ten, von Handykameras und sogar von Power-           Noch handelt es sich vorwiegend um eine tech-
        Point-Präsentationen entspricht ja dem Benutzen  nik-basierte Gesellschaft, in der vor allem Multi-
        von «digitalen Medien»… eTools sind einfach eine  media und Netzwerke eine immer wichtiger wer-





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