Page 4 - Die KiTa als Ort der Geborgenheit und der Entdeckung
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Die Kinder setzen sich mit Spielpartnern auseinander, treffen Absprachen und gehen Beziehungen ein.
            Spielen - das heißt für ein Kind lustvoll die Welt erkunden, sich selbst ausprobieren, untersuchen wie Dinge
            funktionieren und entdecken, was sich mit eigenen Kräften schon alles bewerkstelligen lässt.

            Spielen = Lernen
            „Kinder im Elementarbereich (0-6 Jahre) lernen nicht wie Schulkinder, über „Wissensvermittlung“, wie sie in
            der Schule passiert. Für sie ist das Spiel die Lernform schlechthin. Entwicklungspsychologen und Hirnforscher
            weisen heute  mehr  denn je darauf hin, dass Kinder  vielfältige Spielorte brauchen, um „sehen,  hören und
            begreifen“ zu können. Das Spiel ist der „Nährboden“ für den Erwerb schulischer Fähigkeiten. Die Vorstellung,
            dass  „angelerntes“  Wissen  die  Grundlage  für  die  Schulfähigkeit  eines  Kindes  ist,  ist  längst  überholt.  Je
            anregender und motivierender die Spielsituationen, die wir dem Kind anbieten, umso mehr „lernt“ und „bildet“
            es sich. Die neuesten Erkenntnisse der Neurobiologie sehen eine nachhaltige Beeinflussung des Lernens im
            Zusammenhang mit sozialen Kontakten im Zusammenspiel mit Aufmerksamkeit, Motivation und Emotion.

                                    „Aus Erlebnissen der Seele werden Spuren im Gehirn.“
                                                     Manfred Spitzer


            5.3 Raum und Material

                                              „Der Raum ist der dritte Erzieher“
                                                    (Reggio-Pädagogik)


            „Eine differenzierte Raumgestaltung regt die Wahrnehmung des Kindes an. Durchdacht gestaltete Räume
            fördern  Eigenaktivität,  Orientierung,  Kommunikation,  soziales  Zusammenleben,  Körpererfahrungen  und
            ästhetisches Empfinden. Räume in der KiTa sollen Forschungs- und Experimentierfelder sein, in den Kinder
            mit allen Sinnen ein Bild von sich selbst, von den anderen und von der Welt entwickeln können. Räume sind
            zum  Wohlfühlen  da.  Kinder  werden  sich  eher  wohlfühlen,  wenn  sie  Einfluss  auf  die  Gestaltung  nehmen
            können.  Zwischen  Anregungsreichtum  und  Reizüberflutung  müssen  Erzieher  und  Erzieherinnen  sorgsam
            abwägen.“ (aus Berliner Bildungsprogramm, Verlag das Netz, S.36)

            Wir betrachten Bildung auch unter dem Aspekt der Selbstbildung und nutzen die Raumgestaltung, um den
            Selbstbildungsprozess zu unterstützen. Die Raumgestaltung ist somit untrennbar mit unserer Zielsetzung und
            unserer  Konzeption  verbunden.  Die  Raumgestaltung  bestimmt  die  Möglichkeiten  des  sozialen
            Erfahrungsfeldes und die Qualität des Miteinanders. Maßstab für die Auswahl der Angebotsbereiche in den
            Räumen  ist  immer das Spielbedürfnis und das Interesse der  Kinder.  Die Raumgestaltung ändert sich  bei
            veränderten  Bedingungen  in  der  Gruppe  (z.B.  zu  Beginn  des  Kindergartenjahres,  Anforderungen  durch
            Inklusion, …). Um möglichst vielen Spielinteressen gerecht zu werden, arbeiten wir im teiloffenen Konzept.
            Nach dem Morgenkreis wird das ganze Haus genutzt. Die Spielbereiche sind in den Gruppen nicht doppelt
            vorhanden, sondern wir haben bestimmte Funktionsbereiche. Dies ermöglicht gruppenübergreifende Kontakte
            und erweitert den Bewegungs- und Erfahrungshorizont.
            Die Arbeiten der Kinder bestimmen die Raumdekoration. Dokumentationen, Werke der Kinder und der digitale
            Bilderrahmen werden in Kinderhöhe aufgehängt. Die Kinderwerke machen das aktuelle Thema der Gruppe
            deutlich. Es gibt für jedes Kind ein Eigentumsfach, in dem es persönliche Dinge aufbewahren kann. Wir haben
            für  alle  Altersstufen  herausforderndes  Material.  Damit  es  nicht  langweilig  wird,  wird  dieses  regelmäßig
            ausgetauscht. Regeln werden je nach Entwicklungsstand gemeinsam mit den Kindern besprochen, vereinbart
            und eingeübt. Sie sind Grundvoraussetzungen zum Leben in einer Gemeinschaft und sichern selbständiges
            Verhalten in den Spielbereichen. Wenige, aber klare Regeln sind notwendig. Die getroffenen Vereinbarungen
            werden immer wieder
            z. B. im Rahmen der Gruppenbesprechungen überprüft und auf Sinn und Brauchbarkeit hinterfragt. Bildliche
            Darstellungen der Verhaltensregeln ermöglichen die Lesbarkeit für die Kinder: Wir achten auf Positivsymbole:
            „Hier kannst du Bücher anschauen“ statt „Hier musst du leise sein“.
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