Page 5 - Die KiTa als Ort der Geborgenheit und der Entdeckung
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5.4 Formen des Lernens – von der Krippe bis zum Schulkind
Es gibt 4 verschiedene Lernformen in unserer Kita:
Lernen vom Kind
aus
Alltagsorientiertes und
situatives Lernen
Strukturiertes Lernen als
Lernen Ko-Konstruktion
5.4.1 Alltagsorientiertes Lernen
Das alltagsorientierte und situative Lernen spiegelt sich in allen anderen Lernformen wider.
Alltagsorientiertes Lernen findet im Rahmen von ritualisierten Abläufen in der Gruppe und in der gesamten
Kindertageseinrichtung statt. Kinder lernen dabei die Vollzüge des täglichen Lebens kennen und lernen, sie
umzusetzen. Darüber hinaus werden mit der Rhythmisierung des Tages und der Unterscheidung von Alltag
und Festzeiten soziale Kompetenzen und kulturelles Lernen entscheidend gefördert.
Sowohl strukturelle Abläufe im Tagesverlauf (z.B. Kommen und Gehen, Einnehmen gemeinsamer oder
individuell gleitender Mahlzeiten) und die jeweils damit verbundenen Rituale und Formen, als auch inhaltliche
Rituale und Routinen (z.B. Erleben des Jahreskreises, des Kirchenjahres) bieten den Kindern wiederkehrende
Lernfelder.
In der Krippe sind diese Alltagssituationen von besonderer Bedeutung. Sie werden deshalb auch als
Schlüsselprozesse bezeichnet. Die Kinder lernen in diesen Schlüsselprozessen mehr als in jedem
vorbereiteten Angebot. Die Schlüsselsituationen der Krippe bedingen und prägen die Tagesstruktur und
brauchen einen ausreichenden Zeitrahmen im Tagesablauf. Lernen findet in der Kinderkrippe vor allem in
diesen Schlüsselprozessen statt.
Eine verlässlich gleichbleibende Tagesstruktur in der Eingewöhnungsphase unterstützt die Kinder beim
Bewältigen der neuen Anforderungen und gibt Sicherheit trotz des noch fehlenden Zeitempfindens. Die Kinder
lernen Rituale kennen, die die Zeiten für pädagogische Angebote, Spielzeit im Garten oder auch das
Aufräumen einläuten. Der immer wiederkehrende Ablauf der Tagesstruktur wie Spielzeiten und Mahlzeiten,
Schlafen und Ruhen prägt sich mit den hier erfolgten Lernerfahrungen besonders stark ein. Kinder gewinnen
Sicherheit in der eigenständigen Gestaltung und erleben den regelmäßigen Wechsel zwischen
o Anspannung und Entspannung
o Aktivität und Passivität
o Sich und der Gruppe.
Raumstruktur und materialangebot bieten den Orientierungsrahmen für neue Lernerfahrungen. Kinder
erfahren, was sie alles machen können, erleben Spielräume für neue Erfahrungen und Auseinandersetzungen
mit Personen und Materialien. Sie agieren zunehmend aktiv und wählen zwischen Bewegungsräumen,
Rückzugsorten oder Gruppenaktivitäten aus.