Page 7 - Die KiTa als Ort der Geborgenheit und der Entdeckung
P. 7

pädagogischen Angebote stattfinden, da bei Kindern sehr schnell die Befürchtung aufkommt etwas Wichtiges
            zu verpassen.
            In kaum einem anderen Bereich unterscheiden sich Kinder so stark, wie im Ruhebedürfnis und Schlafrhythmus
            (besonders auffallend bei jüngeren Kindern). Die Bedeutung des Rechts auf Selbstbestimmung, festgehalten
            im aktuellen „Bild vom Kind“ spielt hierbei eine wichtige Rolle. Schlafen und Ruhen ist im Kindergarten ein
            Angebot an die  Kinder, kein  Muss. Nur so können sie lernen, ihr eigenes  Schlaf- oder Ruhebedürfnis zu
            erkennen und ihm nachzugeben.
            In der Altersspanne der unter Dreijährigen gibt es keinen einheitlichen Schlafrhythmus. Die Kinder können
            sich auch während des Tages im Nebenraum oder im Gruppenraum oder in der Höhle im Flur zu Schlafen
            zurückziehen  oder  ausruhen.  Im  Schlaf-  und  Ruheraum  der  Krippe  sorgen  individuelle  Schlafplätze,
            gedämpftes Licht, eine angenehme Temperatur und angenehme Farben für eine angenehme Atmosphäre.
            Verlässliche Einschlafrituale unterstützen eine angenehme Schlafenssituation. Jedes Kind hat im Schlafraum
            seinen eigenen Platz mit vertrauten individuellen Einschlafhilfen, z. B. einem Kuscheltier von zu Hause. Jedes
            Kind kann selbstständig aufstehen – (dafür haben wir Betten, die nicht komplett umrandet sind) und ist dazu
            nicht auf die Hilfe der Fachkräfte angewiesen.
            Im Kindergarten bieten wir nach dem Mittagessen eine Ruhezeit mit Traumreisen, Hörspielen, Massagen, …
            Die jüngeren Kinder gehen in einen anderen Raum, in dem sie ungestört sind und auch schlafen können. In
            der Eingewöhnung wird mit den Eltern geklärt, ob das Kind noch regelmäßig mittags schläft. Auch Kinder, die
            zu Hause schon lange den ganzen Tag aufbleiben, sind von dem Vormittag in der KiTa manchmal so erschöpft,
            dass sie einen Mittagsschlaf brauchen, um den Nachmittag noch gut gelaunt bewältigen zu können. Es besteht
            auch  im  Kindergarten  die  Möglichkeit,  dass  jedes  Kind  nach  Bedarf  schlafen  kann.  Sollte  ein  Kind  also
            während des Tages das Bedürfnis haben, sich auszuruhen oder zu schlafen, ist dies jederzeit möglich.
            Wir wecken in beiden Bereichen wenn möglich kein Kind auf, sondern geben den Kindern den Kindern die
            Möglichkeit, ausreichend zu schlafen. Je nachdem, wie die Eltern gebucht haben, sprechen wir mit Ihnen über
            die Schlafzeiten, um dann gegebenenfalls die Buchungszeiten anzupassen.

            Feste feiern
            In der Reformpädagogik gelten Feste und Feiern als eine der vier Urformen des Lernens (Gespräch, Spiel,
            Arbeit, Feiern). Das Begehen von Festen bietet eine gute Möglichkeit, soziales Verhalten besonders intensiv
            zu üben und zu lernen. Darüber hinaus bilden Feste und Feiern eine Brücke zwischen Kindertageseinrichtung,
            Elternhaus und Pfarrgemeinde.
            Feste wirken – soziologisch gesehen – gemeinschaftsstiftend und gemeinschaftserhaltend. Bestimmte Rituale
            (z.B. das Festmahl) festigen den Zusammenhalt.
            Feste und Feiern gehören zum menschlichen Miteinander und tauchen in den unterschiedlichsten Kontexten
            mit ebenso unterschiedlichen Erscheinungsformen auf. Sie sind fester Bestandteil in jedem Kulturkreis. In der
            Kindertageseinrichtung sind Feste auch unterstützende Elemente beim Kompetenzerwerb von Kindern (Bild
            vom Kind).

            Religiöse  Feste,  Feste  im  Jahreskreis,  persönliche  Feste  (Geburtstag,  Namenstag)  haben  in  der
            Kindertageseinrichtung  ihren  festen  Platz  und  werden  –  entsprechend  ihrer  kulturellen  Zugehörigkeit  –
            gefeiert.

            Sauberkeitsentwicklung
            Sauberkeit  reduziert  sich  nicht  auf  den  Prozess  des  Sauberwerdens.  Sauberkeitserziehung  bedeutet,
            ganzheitlich ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln. Die Reduzierung auf die Beherrschung von
            Körperfunktionen würde den Kindern einen wichtigen Erlebnis- und Erfahrungsraum vorenthalten.
            In der Kinderkrippe bietet der Waschraum zur Entwicklung eines positiven Körpergefühls viele Möglichkeiten
            und wird regelmäßig in die pädagogische Arbeit miteinbezogen:
            o       Erfahrung mit dem Element Wasser (nasse Haare fühlen sich anders an als trockene, warmes Wasser
            fühlt sich an den Füßen anders an als am Bauch, Schaum kitzelt auf der Haut)
            o       Wasserexperimente
            o       Experimente mit Seife, Rasierschaum, …
            o       Bemalen des Körpers, z. B. mit Roller, Farbpinsel, Rasierpinsel
            Durch Körpermassagen wird die Körperwahrnehmungen gefördert und der Tast- und Hautsinn stimuliert. Im
   2   3   4   5   6   7   8   9   10   11   12