Page 6 - Die KiTa als Ort der Geborgenheit und der Entdeckung
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Zum alltagsorientierten, situativen Lernen gehören folgende Bereiche:

            strukturierter Tagesablauf (siehe 2.10)

            Bringen und Abholen
            Bringen  und  Abholen  stellen  Übergänge  zwischen  Familie  und  Kindertageseinrichtung  im  Kleinen  dar.
            Dennoch ist es wichtig diese täglichen „kleinen“ Übergänge gut zu gestalten. Auch für Eltern ist diese Zeit
            notwendig,  um  sich  (v.a.  zu  Beginn  der  außerfamiliären  Betreuung  in  einer  Kindertageseinrichtung)
            ausreichend von den Kindern verabschieden bzw. sie wieder begrüßen zu können. Die Kinder gut betreut und
            versorgt zu wissen, ist für Eltern wichtig. Eine bewusst gestaltete Bring- und Abholsituation – orientiert an den
            Bedürfnissen des Kindes und der Eltern – trägt bei Eltern und somit auch bei den Kindern maßgeblich zu einer
            positiven Grundhaltung gegenüber der Einrichtung bei.
            Durch einen wohlwollenden Kontakt mit einem kurzen, aber ausreichenden Austausch über das Kind, werden
            Eltern als Bildungs- und Erziehungspartner ernst genommen und am Einrichtungsgeschehen beteiligt.

            Morgenkreis
            Der Morgenkreis ist ein Ritual, ein fester Bestandteil im Alltag einer Kindertageseinrichtung, und bildet den
            gemeinsamen  Einstieg  in  den  Tag.  Der  zeitliche  Rahmen  begrenzt  sich  auf  ca.  10  bis  20  Minuten.  Der
            Morgenkreis beginnt mit der Kernzeit, wenn alle im Haus sind. Er gibt den Kindern einen Überblick über die
            geplanten Aktionen und Möglichkeiten an diesem Tag.
            Jedes Kind braucht das Gefühl von anderen bewusst wahrgenommen und willkommen geheißen zu werden.
            Im Morgenkreis erleben sich Kinder als Mitglied einer Gemeinschaft, werden bei der Gestaltung des Tages
            beteiligt und persönlich wahrgenommen. Die Kinder kommen nach dem Bringen zur Ruhe und erhalten einen
            Überblick  über  den  anstehenden  Tag  in  der  Kindertageseinrichtung.  Der  Morgenkreis  nutzt  feststehende
            Rituale, wie auch abwechselnde Elemente (z.B. Gebet, Lied, Fingerspiel) zum motivierenden gemeinsamen
            Tageseinstieg. Der Partizipation im Sinn von Mitgestaltung, Mitentscheidung und Mitwirkung am Morgenkreis
            wird  ein  hoher  Stellenwert  zugeschrieben:  Kinder  haben  genügend  Raum  und  Zeit  sich  angemessen  zu
            beteiligen und ihre eigenen Belange einzubringen.

            Mahlzeiten
            Die Mahlzeiten finden in einer ansprechend gestalteten Umgebung und angenehmer Atmosphäre statt. Die
            Kinder sind von Anfang an aktiv eingebunden, das selbständige Tun steht im Vordergrund. Das beginnt bereits
            bei der Aufstellung des Speiseplanes, der Gestaltung des Essplatzes, dem Auswählen der Speisen bis hin
            zum Abräumen des Geschirrs.
            Beim  Frühstück  holt  sich  das  Kind  selbst  das  notwendige  Geschirr.  Beim  Mittagessen  wird  der  Tisch  mit
            Porzellangeschirr,  Gläsern  und  Besteck  eingedeckt.  Gesunde  Getränke  stehen  den  Kindern  jederzeit  zur
            Verfügung. Am Nachmittag gibt es gegen 15 Uhr noch einen kleinen Snack.
            Ziele  einer  Mahlzeit  sind  unter  anderem,  dass  ein  Kind  satt  wird  und  es  erlebt,  was  Hunger,  Durst  und
            Sättigung bedeuten. Das Kind soll dafür ein Bewusstsein entwickeln.
            Bei  allen  Mahlzeiten  ist  gewährleistet,  dass  sich  Kinder  selbständig  nach  ihrem  jeweiligen  Hunger-  oder
            Durstbedürfnis bedienen können. Essen findet ohne Druck statt (Kein Kind muss probieren, aufessen oder
            wird  beim  Essen  gehetzt,  das  Essen  soll  Spaß  machen).  Entsprechende  Regeln  sind  mit  den  Kindern
            aufgestellt, ausreichend besprochen und eingeübt worden.
            Das pädagogische  Personal nutzt die  Essenssituation für Gespräche mit Kindern, hört  ihren Erzählungen
            aufmerksam zu und/oder beobachtet die Kinder aufmerksam.
            Für die Mahlzeiten planen wir ausreichend Zeit ein. Die Atmosphäre bei den Mahlzeiten soll entspannt sein,
            die Kinder dürfen ihr individuelles Tempo bestimmen.
            Informationen zu Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten der Kinder werden sichtbar aufgehängt.

            Schlafen und Ruhen
            Neurobiologen  haben  festgestellt,  dass  Pausen  (insbesondere  die  Mittagspause)  und  Ruhephasen  im
            Tagesablauf  wichtig  sind,  da  hier  das  täglich  neu  Erlebte  in  Ruhe  reflektiert  und  als  weitere  Erkenntnis
            abgespeichert werden kann. Hierbei ist es wichtig, darauf zu achten, dass während der Ruhephase keine
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