Page 10 - Die KiTa als Ort der Geborgenheit und der Entdeckung
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von Herzen kommen! Die Kinder sollen lernen, welcher Sinn und Zweck hinter dem Schenken steckt. Die sehr
            individuellen Geschenke sollten von den Beschenkten mindestens genauso wertgeschätzt werden. Die Kinder
            überlegen oft sehr  lange und  intensiv, womit sie ihren Eltern eine Freude machen können. In Zeiten von
            Personalmangel oder bei besonderen Aktionen (z.B. Jubiläumsfest) kann es auch sein, dass das Gestalten
            von Geschenken ganz entfällt. Eine weitere Möglichkeit kann auch sein, dass einmal ein Gemeinschaftswerk
            oder eine Familienaktion gemacht wird. Wir möchten uns nicht verpflichten, jedes Jahr Geschenke machen zu
            müssen, weil uns der individuelle Alltag mit den Kindern und die individuellen Bedürfnisse der uns anvertrauten
            Kinder sehr am Herzen liegen. So kann es auch sein, dass die Projektarbeit zu dieser Zeit einmal das größere
            Interesse der Kinder hat. Wir sehen insbesondere Mutter- und Vatertag vor allem als Familienaufgabe an.

                  „Kinder und Uhren dürfen nicht ständig aufgezogen werden, man muss sie auch gehen lassen.“
                                                        Jean Paul

            5.4.3 Ko-Konstruktion

            Lernen in Interaktion, Kooperation und Kommunikation ist der Schlüssel für nachhaltige Bildungserfahrungen.
            Ko-Konstruktion  als  pädagogischer  Ansatz  meint  somit  das  Lernen  von  Kindern  untereinander  und  den
            Austausch mit Erwachsenen.

            Von-  und  Miteinander  lernen  geschieht  im  gemeinsamen  Erforschen  von  Dingen,  Ereignissen,  sozialen
            Beziehungen,  Phänomenen,  Abläufen  und  Weltvorgängen.  Das  pädagogische  Personal  regt  z.B.  mit  der
            Methode der Projektarbeit und Kinderkonferenz zu ko-konstruktiven Prozessen an und begleitet diese. Dabei
            nimmt das Personal, je nach Situation und Aktivität der Kinder, eine beobachtende, unterstützende oder auch
            impulsgebende Rolle ein.

            Grundlage für ko-konstruktive Prozesse sind eine anregende Lernumgebung und eine lernende, partizipative
            Gemeinschaft,  die  sowohl  zum  Austausch  einlädt,  als  auch  Raum  zum  Rückzug  und  Möglichkeiten  zur
            Auseinandersetzung mit Lernangeboten losgelöst von der Gruppe bietet.

            PROJEKTARBEIT – STATT WOCHENPROGRAMM

             „Geh nicht nur die glatten Straßen, geh Wege die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht
                                                        nur Staub.“
                                                      Jutta Ahlemann

            Ein Projekt stellt den gemeinsam von Erziehenden, Kindern, Eltern und Experten unternommenen Versuch
            dar,  Leben,  Lernen  und  Arbeiten  zu  verbinden.  In  Projekten  findet  über  einen  längeren  Zeitraum  eine
            Auseinandersetzung mit einem Thema statt, an der verschiedene Kleingruppen gleichberechtigt beteiligt sind,
            die das Projektthema mit neuen und manchmal auch eigenwilligen Wegen bearbeiten.
            Projektarbeit ist lösungsoffen, verfolgt immer ein konkretes Ziel und umfasst in der Regel sechs Schritte: 1.
            die  Beobachtung  der  Kinder,  2.  die  Themenfindung,  3.  die  gemeinsame  Planung  mit  den  Kindern,  4.  die
            Durchführung, 5. die Beurteilung und 6. der gemeinsame Abschluss.

            Theoretischer Hintergrund
            Die  Methode  des  Projektlernens  wurde  in  der  Zeit  der  Reformpädagogik  (Jahrhundertwende)  von  Dewey
            (1859-1952) und Kilpatrick (1871-1965) entwickelt. Sie zielt auf eine völlig neue Sichtweise des Kindes im Lehr
            -und Lernprozess ab und orientiert sich an folgenden Punkten:
            o  Wissen ist mehr als Erkenntnis.
            o  Was nicht Tat wird, hat keinen Wert („Learning by doing“).
            o  Das Selbstbewusstsein des Lernenden im Lehr- und Lernprozess wird gestärkt.
            Ausgangspunkt  von  Projekten  ist  i.d.R.  eine  Thematik,  die  die  Betroffenen  besonders  beschäftigt
            (Brandt/Knauer  1999).  Um  dies  zu  vervollständigen,  ist  hinzuzufügen,  dass  „bei  den  Nachforschungen
            während  eines  Projektes  zahlreiche  intellektuelle,  wissenschaftliche  und  soziale  Fertigkeiten  und
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