Page 24 - Werder-Schach-Magazin-2015-1
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Zbynek gewann mit einem einfachen Doppelangriff einen Läufer. Vlastimil Babula schaffte
erneut nur ein Remis, doch Matthias Blübaum brachte die Werderaner mit seinem zweiten
Sieg an diesem Wochenende noch vor der Zeitkontrolle mit 2,5-0,5 in Führung. Sein Geg-
ner behandelte ein angenommenes Damengambit äußerst fragwürdig, doch Matthias fand
keine eindeutige Widerlegung. Dennoch bewahrte er stets etwas Vorteil aufgrund seiner
besseren Bauernstruktur und verdichtete diesen zu einem sicher herausgespielten Erfolg.
Nach der Zeitkontrolle gewannen auch David Smerdon mit einer skandinavischen Verteidi-
gung, Gerlef Meins mit einem Maroczy-Aufbau und Gennadij Fish gegen einen englischen
Botwinnik-Aufbau ihre Partien zur deutlichen 5,5-0,5 Führung. Die beiden Spitzenbretter
endeten nach hartem Kampf unentschieden. Hier hatten die Rostocker zwei Profis aufge-
boten, die den starken Werderanern Alexander Areschchenko und Luke McShane Paroli
boten. Am Ende stand ein souveräner 6,5-1,5 Erfolg, der die Grün-Weißen an die Tabel-
lenspitze der Schachbundesliga führte. Mit 4-0 Mannschaftspunkten und 12-4 Brettpunkten
steht Werder seit langer Zeit einmal wieder an der Spitze der deutschen Eliteliga. Die Ein-
zelbilanz der Spieler sieht folgendermaßen aus: Matthias Blübaum 2-0, Vlastimil Babula 1-1
und alle anderen Spieler 1,5-0,5.
In der nächsten Doppelrunde muss Werder sich in Mülheim seiner Haut gegen die stark
besetzten Gastgeber und die SG Solingen erwehren, die mit einem neuen Sponsor und
dem Schwung eines guten Ergebnisses beim Europacup in Bilbao antreten. All das lässt die
Verteidigung der Tabellenführung zu einer sehr schwierigen Aufgabe werden.
Das bewährte Organisationsteam arbeitete mal wieder erfolgreich zusammen: André
Schondorf und Gerald Jung kümmerten sich um das Material, Stefan Preuschat und
Andreas Burblies assistierten bei der In-
ternetübertragung, Katharina Boeck und
Oliver Schindler saßen an der Kasse,
Anastasia Erofeev, Rolf Grossjean, Fa-
milie Wanschura und Jens Kardoeus or-
ganisierten ein Jugendevent, Olaf Stef-
fens klebte zahlreiche Hinweisschilder
und Oliver Höpfner hielt die Eröffnungs-
rede und kümmerte sich um die Ehren-
gäste Dr. Hubertus Hess-Grunewald
und den DSB-Vizepräsidenten Michael Bundesliga-Atmosphäre im Weserstadion
Langer.
Die Resonanz in den Medien war gut. Maximilian Kamp vom Weserkurier, Otto Borik vom
Schachmagazin 64 und ein Vertreter von Werder-TV waren live vor Ort. Es erschienen Be-
richte auf zahlreichen Schachseiten im Netz, wie zum Beispiel chessbase.de, schach.com
und schachbundesliga.de. Erstaunlich, dass sogar auf der internationalen Seite chessbase.
com der Doppelsieg von Matthias Blübaum besonders gewürdigt wurde.
Am Sonntag spielten gleichzeitig die Mannschaften von Werder 2 gegen Delmenhorst 1
(5,5-2,5) und Werder 3 gegen Bremen-Nord 2 (6-2) in den Platinlogen. Ein Spieler von Del-
menhorst (der seine Partie verloren hatte!), meinte zum Schluss: „Es war sehr schön, dass
wir auch einmal in so einem Ambiente spielen konnten.“
Matthias Krallmann
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