Page 29 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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Bewusstsein im Tierischen Verhalten

             Arbeiterbiene, welche erstmals ein Verhaltensmuster aufweist, dieses an die fol-
             gende Generation weitergeben? Seit Millionen von Jahren zeigen nicht nur die
             unfruchtbaren Arbeiterameisen, auch die unfruchtbaren Bienen und unfruchtba-
             ren Termiten dieselbe Haltung in Bezug auf Verstand, Fähigkeit, Solidarität,
             Disziplin,  Arbeitsteilung und Opferbereitschaft.  Aber vom ersten  Tag ihrer
             Existenz an hatten sie nicht die Möglichkeit, auch nur eine ihrer Eigenschaften
             weiterzugeben.
               Auch können wir nicht behaupten, dass diese Lebewesen ihre außerge-
             wöhnlichen Verhaltensweisen erlernt haben. Denn alle diese Arten beginnen mit
             dem Moment ihrer Geburt ihre Verhaltensweisen perfekt umzusetzen. In kei-
             nem Bereich durchlaufen sie eine Lernphase, sie verfügen bereits im Moment
             ihrer Geburt über alle benötigten Informationen. Und das trifft auf alle Ameisen,
             Honigbienen, Termiten und anderen Lebewesen auf der ganzen Welt zu. Wenn
             dem so ist, wer bringt ihnen dann ihre Verhaltensweisen bei?
               Auf genau diese Frage, die Charles Darwin bereits vor 150 Jahren gestellt
             hat, konnten die Evolutionisten bis heute keine Antwort geben. Darwin hat die-
             sen Konflikt folgendermaßen beschrieben:
               Es wäre ein schwerer Irrtum davon auszugehen, dass eine einzige
               Generation durch Gewohnheit einen Instinkt aufbauen und diesen den nach-
               folgenden Generationen genetisch weiterreichen könnte. Die meisten
               Instinkte, die wir kennen, so wie beispielsweise der erstaunliche Instinkt der
               Honigbiene oder der  Ameise, können nicht durch Gewohnheit erworben
               worden sein. 11

               Ich könnte ohne zu zögern akzeptieren, dass alle Eigenschaften sich Schritt
               für Schritt mittels natürlicher Selektion entwickelt haben, also kleine aber
               vorteilhafte Änderungen entstehen, die dann mittels des Sperma weitergeben
               werden, wieder Veränderungen eintreten, die erneut ausgewählt werden usw.
               wenn die Arbeiterameise oder die anderen geschlechtslosen Käfer normale
               Tiere wären. Aber die Arbeitameise unterscheidet sich in entscheidendem
               Maß von ihren Eltern und darüber hinaus sind sie vollkommen unfruchtbar.
               Daher ist es  unmöglich, dass  Veränderungen in ihrer Struktur oder
               ihrem Instinkt Schritt für Schritt passieren und mittels des Spermas
               weitergegeben werden konnten. Es ist in der Tat ein Problem, wie diese
               Tatsache mit der Theorie der natürlichen Selektion vereinbart werden kann. 12

               Der Evolutionist Cemal Yildirim beschreibt die Sackgasse, in welche die


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