Page 78 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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SELBSTAUFOPFERUNG UND INTELLIGENTE VERHALTENSMUSTER BEI TIEREN
rücken die Tiere näher zusammen. Um die Kälte abzuschotten drücken sie ihre
Schnäbel an die Brust. Ihr Nacken wir so ganz gerade und zwischen den eng
aneinander gedrückten Pinguinen ist keine Lücke mehr, es bildet sich eine
Wand aus Federn. Diejenigen, die an der Außenfront dieses Ringes bleiben, be-
kommen die Härte des Nordpols zu spüren. Doch das dauert nicht lange, denn
sie wechseln beständig ihren Ort und kehren so regelmäßig in das Innere des
Rings zurück. So wechseln sie einander ab. Keiner von ihnen würde versu-
chen, sich darum zu drücken, im äußeren Ring zu stehen. Es ist äußerst er-
staunlich, dass es zwischen tausenden Pinguinen nie zum Streit kommt und sie
auch unter schwersten Bedingungen zusammenleben und zusammenhalten. In
solch einer Umgebung, in der selbst Menschen, die über Bewusstsein und
Verstand verfügen, miteinander in Konflikt geraten können, ist es um so be-
merkenswerter, dass sich die Pinguine der Situation angepasst, feinfühlig und
opferbereit verhalten. Die Tatsache, dass die Pinguine trotz der erschwerten
Bedingungen ihre Eier nicht im Stich lassen, bringt die Evolutionstheorie mit-
samt ihrer Aussage, dass “die Schwächsten ausgerottet und vernichtet werden
“ zum Einsturz. Denn die Natur ist kein Kriegsschauplatz an dem die
Schwachen unterdrückt werden, sondern vielmehr bemühen sich die Starken
die Schwachen auch unter
erschwerten Bedingungen
zu schützen und ihnen zu
helfen.
Nach 60 Tagen dieser
schweren Zeit schlüpfen
die Jungen aus den Eiern.
Die Pinguinmännchen
haben dann 60 Tage ohne
Sowohl das Männchen als
auch das Weibchen legt eine
unvergleichliche
Opferbereitschaft für die
Jungen an den Tag.
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