Page 84 - Selbstaufopferung und intelligente Verhaltensmuster bei Tieren
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SELBSTAUFOPFERUNG UND INTELLIGENTE VERHALTENSMUSTER BEI TIEREN
Ein weiteres Lebewesen, das eine lange Strecke
zurücklegt, um sich zu vermehren: Der Grauwal
Jedes Jahr zwischen Dezember und Januar macht sich der Grauwahl vom
nördlichen Eismeer in Richtung der südwestlichen Strände Amerikas,
Richtung Kalifornien, auf den Weg. Um sein Ziel verwirklichen zu können,
muss er die warmen Gewässer erreichen. Das interessante an der Sache ist,
dass der Grauwal während seiner Reise keine Nahrung aufnimmt. Zuvor hat
sich der Wal in den nahrungsreichen Gewässern des Nordens eine dicke
Fettschicht angefressen. Sobald er die tropischen Gewässer Westmexikos er-
reicht, kommen die Jungen zur Welt. Die Jungen werden mit Muttermilch
ernährt und legen sich eine eigene Fettschicht an, damit sie kräftig genug sind,
um im Mai mit den anderen Grauwalen zum Nordmeer zurückkehren zu kön-
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Die sorgsame Pflege der Cichliden
Bei den Cichliden kümmern sich das Männchen und das Weibchen ge-
meinsam intensiv um den Nachwuchs. Einer der beiden Elternteile schwimmt
immer oberhalb des Nestes und wedelt mit seinen Flossen. Nach ein paar
Minuten wechseln das Männchen und das Weibchen sich jeweils ab. Das
Fächeln dient dazu, dass mehr Sauerstoff die Eier erreicht und sie sich so bes-
ser entwickeln können. Außerdem verhindert dies, dass sich Pilzsporen auf den
Eiern ansiedeln können.
Die Cichliden sorgen durch ihre Bemühungen auch dafür, dass die Eier rein
bleiben. Deswegen fressen sie nicht befruchteten Eier, damit diese keine
Krankheiten auf die befruchteten übertragen können. Später werden die Eier
weggebracht und in Sandlöchern abgelegt. Für den Transport werden jeweils
ein paar Eier ins Maul genommen. Während einer der Fische zum Loch
schwimmt, hält der andere Wache. Dieser Vorgang wird wiederholt. Während
die Jungen aus ihren Eiern schlüpfen, werden sie von ihren Eltern bewacht.
Normalerweise bleiben die frisch geschlüpften Jungen dicht beieinander. Wenn
sich dennoch eines aus der Gruppe entfernt, trägt eines der Eltern es im Maul
zu den Anderen zurück. 73
Aber die Cichliden sind nicht die einzigen Lebewesen, die so auf
Sauberkeit bedacht sind. Das Tausendfüsslerweibchen zum Beispiel leckt ihre
Eier regelmäßig ab, damit sie nicht von Pilzen befallen werden. Dann rollt sie
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