Page 76 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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74 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
sie gar nicht hungrig sind. An ihrem Arbeitsplatz machen sie
Dutzende von unnötigen Telefonanrufen, nur weil sie nichts dafür
bezahlen müssen. Oder sie bummeln stundenlang in Einkaufszen-
tren und teuren Boutiquen um Dinge einzukaufen, die sie im
Grunde genommen gar nicht brauchen. Das ist in der Tat eine tief-
sitzende Krankhaftigkeit, die Beziehungen, selbst zwischen
Familienangehörigen beeinflusst. Eine Frau, z.B. verlangt dass ihr
Gatte sich ohne Rücksicht auf Verluste in seiner Arbeit abrackert,
damit sie ihre gehobenen Ansprüche befriedigen kann. Ambitionen
und Gier beherrschen die Gesellschaft zu solch einem Ausmaß, das
die Ignoranten moralisch dermaßen betäubt, dass sie selbst
Einbruch und Betrug begehen.
Diese Ethik, die den Menschen gierig nach jeder Kleinigkeit
macht, wird von den ignoranten Leuten als ein Anzeichen von
Klugheit betrachtet, doch offensichtlich erniedrigt sie ihn.
Es ist wesentlich leichter und macht mehr Spaß, aufrichtig und
ehrlich zu sein, anstatt niederträchtige Hinterlist einzusetzen um
bestimmte Ziele zu erreichen. Ein gläubiger Mensch macht sich alle
Begünstigungen in dieser Welt in der besten Weise zunutze. Er
weiß, dass sie alle Allah gehören, und dass Er, wenn Er will, den
Menschen fortwährend belohnt. Er empfindet daher niemals über-
triebenen Ehrgeiz noch überkommen ihn Gier und Geiz. Solch eine
Geisteshaltung belohnt den Menschen mit Seelenadel und Würde,
und wichtiger noch, mit Allahs Anerkennung.
Selbstsucht
In der ignoranten Gesellschaft kümmert sich kein Mensch um
irgendeinen anderen, es sei denn, dass er glaubt, jener könne ihm
nützlich sein. Ansonsten gibt es keinen Grund, warum jemand all
seine Energie einsetzen sollte, um sich um jemanden anderen zu