Page 74 - Untergegangene VölkerDie Unvernunft der Gottlosigkeit
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72 DIE UNVERNUNFT DER GOTTLOSIGKEIT
dem Tod glauben. Um sich daher der Erfüllung von Aufgaben zu
entziehen, machen sie diese Geisteshaltung zur grundlegenden
Philosophie ihrer Existenz. In solch einem Zustand nimmt ein
Individuum in erster Linie seine eigenen Verantwortlichkeiten nicht
wahr. Die Leute, die um ihn herum leben, müssen dies an seiner
Statt tun.
Nicht weniger als dieser Mensch selbst, leiden die Leute in sei-
ner Umgebung unter dieser Einstellung. Solch ein Mensch macht
Versprechen, die er dann jedoch nie einhält aufgrund seiner unbe-
dachten Einstellung. Ebenso borgt er Geld, doch gibt es nie zurück;
nicht dass er kein Geld hätte, sondern er denkt einfach nicht daran.
In manchen Fällen geht sein unbedachtes Benehmen so weit, dass
es eine Gefährdung für seine Gesundheit, sowie der seiner
Mitmenschen wird. Er mag z.B. versäumen, eine lebenswichtige
Medizin einzunehmen, oder er mag sein Baby, das am Strand spielt
aus den Augen lassen, ohne zu bedenken, dass dieses ertrinken
könnte. Man kann Tausende von ähnlichen Beispielen im täglichen
Leben beobachten.
Ein Mensch, der auf sein Gewissen hört, würde eine, in einem
Verkehrsunfall schwer verwundete Person, in ein Krankenhaus
bringen, ohne Rücksicht darauf, wie sehr er selbst in Eile sein mag.
Eine Person jedoch, die sich gleichgültig verhält, würde nur einen
kurzen Blick auf solch eine Szene werfen und dann weiterfahren
und bestenfalls denken, dass wohl jemand anderes kommen würde,
um der verwundeten Person zu helfen.
Wie wir gesehen haben, ist Gleichgültigkeit nur ein anderer
Ausdruck für ’Mangel an Gewissen’. In solch einer Laune lässt eine
gleichgültige Person aufgrund mangelnder Sensitivität viele
Angelegenheiten einfach unbeachtet ohne dabei die geringsten
Gewissensbisse zu verspüren und hält sich obendrein insgeheim