Page 74 - Das Wunder des Auges
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ADNAN OKTAR
Ihre Augen auf das rechte Kreuz. In einigen Augenblicken wir sich Farbe
herum zeigen, selbst wenn es sich tatsächlich nicht dort befindet. Ihr
Gehirn täuscht Sie – Sie haben den Eindruck, dass dort etwas ist, jedoch
dem ist nicht so.
Ein Bild bricht ab
Jedes Detail eines Bildes, das auf die Netzhaut fällt wandert im Kopf
als elektrische Signale herum. Der Bestimmungsort, wo es gedeutet wird,
ist die Sehrinde in dem Hinterhauptslappen, an der Hinterseite des
Gehirns.
Die Information der Netzhaut erreicht das Sehzentrum als ungeord-
nete Signale, die von Nervenzellen decodiert und in das dreidimensionale
Bild, das wir sehen, umgewandelt werden. Das Gehirn arbeitet gewisser-
maßen wie ein sehr fortschrittlicher Computer, der Milliarden von elektri-
schen Signalen augenblicklich verarbeitet.
Das Gehirn ist ein Organ von zwei Hälften. Wie bereits erwähnt über-
nimmt der Hinterhauptslappen in jeder Gehirnhälfte die Signale nur von
dem jeweils gegenüberliegenden Auge. Anders ausgedrückt wird die
Information der rechten Seite des Gesichtsfeldes zu dem linken
Hinterhauptslappen gesendet und umgekehrt.
Der Neurowissenschaftler Colin Blakemore stellt in seiner
Forschungsarbeit eine Frage, die wir tatsächlich noch beantworten müs-
sen. Was, fragt er, macht das Gehirn nach dem Einsammeln und Verteilung
der visuellen Information? Er fragt weiter, warum die Verteilung zuerst er-
folgt, wenn doch das Gehirn die Informationen sammelt, um das Bild zu-
sammenzustellen? 20
Der außergewöhnlich komplizierte Prozess arbeitet dank den kombi-
nierten Anstrengungen der Augenteile, Sehnerv und elektrische Signale.
Ungeachtet dessen ist der Vorgang geregelt und anscheinend vor
Unordnung und Chaos geschützt. 21 Das kommt daher, weil die perfekte
Konstruktion des Körpers erlaubt, dass jede Aufgabe, von der einfachen
bis zur komplizierten fehlerlos ausgeführt wird. Dank der unendlichen
Kraft Gottes sind wir in der Lage, unser Leben – ausgenommen in Zeiten
der Krankheit – ohne physischen Schwierigkeiten zu leben.
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