Page 103 - Die Bedeutung der Ahl As-Sunnah
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ADNAN OKTAR


             * Das witr-Gebet besteht aus drei Raka’at und wird nach der
          abschließenden Sunna des Nachtgebets ausgeführt. Seine Zeit endet
          mit mit dem Ende der Zeit des Nachtgebets und dem Beginn der Zeit
          des Morgengebets.
             Das witr-Gebet beginnt mit der Aussage der Absicht: “Ich beab-
          sichtige das heutige witr-Gebet Allah zuliebe anzubieten.”Es wird nor-
          malerweise in zwei Raka’at verrichtet. Nach einer Pause gegen Ende
          der zwei Raka’at und dem Rezitieren der tahiyyat, steht man für ein
          drittes Raka’at auf, nachdem man in einer sitzenden Position gewesen
          war. Nach dem Rezitieren der Basmala (die religiöse Formel für: “Im
          Namen des barmherzigen und gnädigen Gottes“), der Sure al-Fatiha
          und mehreren Quranversen, wird die Takbir-Position eingenommen,
          “Allahu akbar”gesagt, mit zusammengefalteten Händen, und dann wird
          der Du’a des Qunut (Anflehung)  angeboten. Die Worte “Allahu
          akbar”werden gesprochen, während man in die Ruku’ (Verbeugung)
          und Sadschda-Positionen (Niederwerfung) übergeht. Man setzt sich
          dann, rezitiert Tahiyyat, Sallibarik und Rabbana Du`as, und dreht sei-
          nen oder ihren Kopf erst nach rechts, dann nach links. (Ibn Abidin,
          Radd al-Mukhtar, [Ägypten: 1966], 2:5)
             Das witr-Gebet wird im Quran nicht erwähnt; dennoch taucht es
          in mehreren Hadithen auf, von denen einige wie folgt lauten:
             “Allah ist einzig und liebt, was einzig ist, so beachte das witr,
             O du, der Du dem Quran folgst.”(Sahuh al-Bukhari; Sahih
             Muslim; al-Tirmidhi; und Sunan Abu-Dawud, Buch 8,
             Nummer 1411)
             “Allah der Gepriesene hat Dir ein zusätzliches Gebet gege-
             ben, das für Dich besser ist, als die roten Kamele (d.h. die
             Hochzuchtkamele). Das ist das witr, das Allah Dir zugewie-
             sen hat, zwischen dem Nachtgebet und dem
             Tagesanbruch.”(Sunan Abu-Dawud, Buch 8, Nummer 1413)
             Die Fards des Gebets


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