Page 18 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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“Sie können mir glauben, dass ich außerordentlich interessiert daran bin an Ihrem Versuch, die von mir bei der
                       Entwicklung der Arten beobachteten Kriterien auch auf moralische und soziale Fragen anzuwenden.“          6
                       Der Dozent für Theologie und Wissenschaft an der Franciscan University  und Verfasser von Moral Darwinism:

                  How we became Hedonists (Moralischer Darwinismus: Wie wir zu Hedonisten wurden), Benjamin Wiker, hält Darwin für
                  einen Sozialdarwinisten, und er begründet dies so:
                       “Ob es gefällt oder nicht - Tatsache ist, dass Darwin selbst einer der ersten Sozialdarwinisten und Stammvater der
                       modernen Eugenik-Bewegung war. Denn Sozialdarwinismus und Eugenik sind nur eine logische Fortsetzung seines

                       Prinzips der natürlichen Selektion. Meines Erachtens ist der wahre Grund für viele Leute, diesen Zusammenhang zu
                       leugnen, dass sie den Darwinismus unbefleckt von seinen moralischen Implikationen stehen lassen wollen. Aber es
                       gibt diesen eindeutigen Zusammenhang, nicht nur in seinen Schriften, sondern vor allem deutlich erkennbar anhand
                       all der schrecklichen Folgen seiner Theorie, zu denen es in den 150 Jahren seit ihrer Veröffentlichung gekommen
                       ist.“ 7

                       Wie in den folgenden Kapiteln zu lesen sein wird, gibt es eine ganze Reihe von Aussagen Darwins, in denen er
                  sich selbst als Urheber des Sozialdarwinismus zu erkennen gibt. Die heutigen Evolutionisten ignorieren diese
                  Tatsache gerne, weil sie natürlich die verhängnisvollen Auswirkungen des Sozialdarwinismus im 20. Jahrhundert
                  kennen. Tatsache bleibt jedoch, dass Rassismus, Diskriminierung und Konkurrenz - fundamentale sozialdarwinis-
                  tische Kategorien - untrennbare Bestandteile der Evolutionstheorie sind. Ob die Evolutionisten dies akzeptieren,
                  spielt keine Rolle. Jede Theorie, in der menschliche Lebewesen als Produkte des Zufalls und als höher entwickelte
                  Tiere gelten, jede Theorie, die behauptet, dass manche Rassen anderen gegenüber “minderwertig“ seien und de-
                  shalb den Tieren näher stünden als den Menschen, dass der Fortschritt der Menschheit nur durch Unterdrückung

                  der Schwachen durch die Starken möglich sei - eine solche Theorie muss zwangsläufig tragische Konsequenzen
                  haben. Das Versteckspiel der Evolutionisten mit dem Sozialdarwinismus verschleiert nur das Problem. Deshalb
                  bleibt zu hoffen, dass alle, die sich von der Evolutionstheorie haben blenden lassen, erkennen, dass sie wis-
                  senschaftlich am Ende ist.


                       Der Fehler, Naturgesetze auf den Menschen zu übertragen


                       Als Darwin seine Theorie vorlegte, war die Wissenschaft noch nicht sonderlich fortgeschritten. Das
                  Elektronenmikroskop zum Beispiel, das die Einzelheiten organischen Lebens unterhalb der Wellenlänge des Lichts
                  sichtbar werden lässt, war noch nicht erfunden. Zellen sahen für die damaligen Wissenschaftler noch wie
                                                                       Tintenkleckse aus, und noch ahnte niemand, dass der Bauplan einer
                                                                        einzigen Zelle nicht weniger kompliziert ist, als ein Stadtplan, weil

                                                                          die Zelle über unzählige Organellen verfügt. Die Genforschung
                                                                             lag noch in weiter Ferne, nicht einmal die Vererbungsgesetze
                                                                             waren entdeckt. Viele damalige Biologen und Wissenschaftler,
                                                                            Darwin      eingeschlossen,       glaubten,     dass    erworbene
                                                                           Eigenschaften an spätere Generationen weitergegeben werden
                                                                          könnten. Zum Beispiel glaubte man damals, dass ein Schmied,
                                                                            der sich durch seine Händearbeit starke Muskeln erworben
                                                                                    hatte, selbige an seinen Sohn weitervererben könne. So
                                                                                     sah die Welt der damaligen Wissenschaft aus, in der

                                                                                      Darwin seine Evolutionstheorie entwickelte. Weder
                                                                                      Darwin noch einer seiner Anhänger war in der Lage,
                                                                                      die Evolutionstheorie mit konkreten Tatsachen aus
                                                                                      den Fachbereichen Paläontologie, Biologie oder
                                                                                      Anatomie zu beweisen. Hinzu kommt, dass in den









                                                                                        Das Buch von Benjamin Wiker Moral Darwinism
                                                                                        Darwins Buch Die Abstammung des Menschen





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