Page 79 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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Harun Yahya
wissenschaftlichen Fortschritt und durch die im 21. Jahrhundert durchgeführten Forschungen einen schweren
Schlag, wodurch sein angeblicher wissenschaftlicher Unterbau gänzlich widerlegt wurde. Jede neue
Entdeckung, jeder wissenschaftliche Fortschritt hat die Tatsache enthüllt, dass das Universum ein perfektes
Produkt der Schöpfung ist. Das Universum ist nicht ewig noch unendlich, wie es uns die Materialisten glauben
machen wollten, und es entstand nicht als das Ergebnis von mechanischen Entwicklungen und Einflüssen. Gott
erschuf das Universum und alles darin Befindliche und wenn die von unserem Herrn bestimmte Zeit kommt,
wird das Universum so wie alle menschlichen Wesen und andere Existenzen, zu einem Ende kommen.
Wegen seiner materialistischen Art zu denken verwarf Haeckel jedoch die Göttlichen Religionen und die
Humanität und das Mitleid, welche durch die Werte der religiösen Moral kundgetan wurden. Er rühmte die
“künstliche menschliche Auswahl“, wie sie von den Spartanern (Bewohner des griechischen Stadtstaates, der
im 9. Jahrhundert v.Chr. gegründet wurde, welcher Kunst, Philosophie und Literatur ablehnte und lediglich auf
militärische Macht aufgebaut wurde) durch die Verteidigung einer unmenschlichen Rassenhygiene praktiziert
wurde. In der Zeit der Spartanern wurden unter einem besonderen Gesetz Neugeborene eingehend untersucht
und schwache, kranke oder Kinder mit physischen Defekten erbarmungslos getötet. Nur starke und vollkom-
men gesunde Kinder hatten die Erlaubnis zu leben. Haeckel verteidigte diese unmenschliche spartanische
Praxis, welche die Ermordung von unschuldigen Babies vorsieht. 4
Haeckel antwortete seinen Kritikern auf diese Weise:
Was nützt der Menschheit die künstliche Erhaltung und das Großziehen von tausenden von Krüppeln,
Taubstummen, Irren etc. die jedes Jahr mit einer vererbbaren Bürde von unheilbaren Krankheiten geboren
werden? 5
Ohne Zweifel ist der von Haeckel vorgeschlagene logische Rahmen unmenschlich. Nach ihm sollten Gefühle
von Liebe, Mitleid und Zuneigung nur jenen entgegengebracht werden, die von Nutzen sind. Diese egoistische
Haltung blühte unter den Einflüssen des Materialismus und Darwinismus. Menschen, die jedoch nach den re-
ligiösen Moralwerten leben, fühlen für den Bedürftigen Mitleid und versuchen ihn zu beschützen, selbst wenn
sie dadurch nichts zu gewinnen haben. Das ist wahre Menschlichkeit. Es ist z.B. im Quran überliefert, dass
wahre Gläubige Essen den Armen, Gefangenen und Bedürftigen vor sich selbst anbieten, und dass sie dies nur
tun um den Wohlgefallen Gottes zu gewinnen:
Und die den Armen und die Waise und den Gefangenen speisen, auch wenn sie der
Nahrung selbst bedürfen. “Seht, wir speisen euch um Gottes willen. Wir wollen weder
Belohnung von euch noch Dank.” (Sure 76:8, 9 – al-Insan)
Andererseits behaupteten die Monisten unter der Führung von Haeckel, dass nicht alleine die physischen
Eigenschaften sondern auch der Charakter von genetischen Defekten abstammen kann und bestanden darauf,
dass jeder, der Mängel aufweist, eliminiert werden sollte.
Haeckels Buch spielte eine wichtige Rolle bei der Annahme des Rassenreinheitsprogramms der Nazis. Wilhelm
Bölsche, Haeckels Student and Biograph übermittelte die sozialdarwinistischen Ideen Haeckels direkt an
Hitler. Darüber hinaus wurde das Archiv für Rassen und Gesellschaftsbiologie (veröffentlicht von 1904 bis 1944)
die wichtigste Zeitung für die Verbreitung der Lügen der Rassenreinheit und der falschen Naziwissenschaften
und druckte regelmäßig Auszüge aus den gefährlichen Schriften von Haeckel. 6
In Worten des Historikers Daniel Gasmann:
Hitlers Ansichten über Geschichte, Politik, Religion, Christentum, Natur, Rassenreinheit, Wissenschaft, Kunst
und Evolution fällt sich obwohl eklektisch und trotz Vielfalt der Quellen, in den meisten Teilen mit Haeckel
zusammen und wurden nicht nur gelegentlich mit den gleichen Worten ausgedrückt. 7
Haeckel verteidigte den Selbstmord und die Euthanasie. Nach ihm entstand ein menschliches Wesen einzig
und allein als Ergebnis der Sexualbeziehungen zwischen der Mutter und dem Vater. Aus diesem Grund kann
diese Person es auch verlieren, wenn das Leben belastend wurde:
Wenn dann die Lebensumstände zu stark auf das arme Wesen drücken und es sich ohne eigene Schuld aus
dem befruchteten Ovum entwickelte, aber anstatt des erwarteten Guten nur Pflege und Not, Krankheit und
Adnan Oktar 77