Page 80 - Der Darwinismus als soziale Waffe
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jede Art Elend folgten, hat es das unbestreitbare Recht, seinem Leiden durch den Tod ein Ende zu setzen. …
                          Der Freitod, durch den ein Mensch den unerträglichen Leiden ein Ende setzt, ist wirklich ein Akt der
                          Erlösung. 8

                     Jedoch entstehen Menschen nicht als Ergebnis eines blinden Zufalls. Gott hat sie erschaffen und hinter der men-
                     schlichen Schöpfung gibt es einen Grund, der im Quran offenbart wurde:

                           Und die Dschinn und die Menschen habe Ich nur dazu erschaffen, dass sie Mir dienen.

                           (Sure 51:56 – adh-Dhariyat)

                     Die Menschen sind für ihre Handlungen während ihres ganzen Lebens verantwortlich und müssen im Jenseits
                     für jeden Moment Rechnung ablegen. Menschen wie Haeckel, die andere zum Selbstmord und Mord aufs-

                     tacheln, laden zweifelsfrei eine schwere Verantwortung auf sich, für die sie nicht in der Lage sein werden,
                     Rechenschaft abzugeben.
                     Haeckel behauptete in seinem Buch Die Lebenswunder, dass Neugeborene taub und bewusstlos wären (was

                     nicht der Fall ist) und deshalb keine menschliche Seele hätten. Beruhend auf dieser unwissenschaftlichen
                     Behauptung verteidigte er die Tötung von abnormalen Neugeborenen und empfahl, dass dies vernünftiger-
                     weise nicht als Mord eingestuft werden dürfte. Wie wir sahen, verteidigte Haeckel offen den Mord und stiftete
                     sein Umfeld zum Morden an.

                     Haeckel war genügend herzlos um nicht nur die freiwillige Euthanasie sondern auch ihr zwangsweises Äquiv-
                     alent zu verteidigen. Er drückte seinen Ärger über dieses Thema mit folgenden Worten aus:

                          “Hunderttausende Unheilbare – Verrückte, Aussätzige, Krebskranke, etc. werden künstlich am Leben gehal-
                          ten … ohne den geringsten Vorteil für sich selbst oder die Öffentlichkeit.“     9

                     Die von ihm vorgeschlagene Lösung war folgende:

                          ... die Erlösung von diesem Übel sollte mit einer Dosis schmerzlosen und rasch wirksamen Giftes erfolgen …
                          unter der Kontrolle einer vertrauenswürdigen Kommission.         10


                     Die von ihm unterstützte Grausamkeit hatte in Deutschland äußerst schädigende  Auswirkungen. Die
                     Forschung von Haeckel ebnete den Weg zu dem Euthanasieprogramm T4, unter dem ca. 300.000 geistig
                     Behinderte, körperlich Verunstaltete, Unheilbare und sonstige “unerwünschte Personen“ brutal ermordet wur-
                     den.

                     Die Grausamkeit von Haeckel und die von Hitler ermutigten und gestatteten Tötungen hatten nur einen
                     Ursprung: Sozialdarwinismus.

                     Die Rassenhygiene, Euthanasie, Zwangssterilisierung, Konzentrationslager, Rassenreinheit und Gaskammern
                     in der Mitte des 20. Jahrhundert entstanden als ein Ergebnis der Darwin-Haeckel-Hitler Koalition und
                     beschreiben die brutalste Grausamkeit in der Geschichte der Menschheit.










                     1. Quoted in Daniel Gasman, The Scientific Origins of National Socialism: Social Darwinism in Ernst Haeckel and the German
                     Monist League (London: MacDonald, 1971), S. 6.  MacDonald, 1971), S. 6.
                     2. Ernst Haeckel, The Wonders of Life: A Popular Study of Biological Philosophy, trans.Joseph   McCabe (New York: Harper &
                     Brothers, 1905), S. 390-91.
                     3. Ernst Haeckel, The History of Creation, trans.E.Ray Lankester (New York: D. Appleton, 1901), 1.23.
                     4. ebd., 1.75-76.
                     5. Benjamin Wiker, Moral Darwinism: How We Became Hedonists (Intervarsity Press, 2002), S. 260.
                     6. Robert Jay Lifton, The Nazi Doctors (New York: Basic Books, 1986), S. 441, 161.
                     7. Gasman, Scientific Origins, S.161.
                     8. Haeckel, Wonders of Life, S. 112-14.
                     9. ebd., 118-19.
                     10. ebd., S.119.









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