Page 79 - Untergegangene Völker
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Das Volk von 'Ad und die Stadt Ubar, das Atlantis des Sandes 77
Trotzdem es keine schriftlichen Quellen über die Ad gibt, kann man
doch wichtige Informationen über deren Nachkommen finden und sich
somit ein Bild von ihnen machen.
Hadramiten, die Nachkommen der `Ad
Als erster Ort sollten im Südjemen, wo man Ubar, das Atlantis des
Sandes fand, neue Forschungen betrieben werden, um die Spuren der
wahrscheinlichen Zivilisation, gegründet von `Ad oder ihren
Nachkommen aufzufinden. Im Südjemen haben vier verschiedene Völker
gelebt, die von den Griechen als "glückliche Araber" bezeichnet wurden:
Die Hadramiten, Sabäer, Minäer und Qatabaeans. Diese vier Völker
haben eine Zeitlang in benachbarten Regionen geherrscht.
Heute behaupten viele Historiker, dass das Volk `Ad sich gewandelt
und danach wieder seinen Platz in der Geschichte eingenommen hat. Dr.
Mikail H. Rahman, Forscher an der Ohio Universität, ist der Meinung,
dass `Ad die Urahnen der Hadramiten, einer von den im Südjemen sie-
delnden vier Völkern, seien. Über die Hadramiten, eines der "glücklichen
Araber" Völker, die um das fünfte Jahrhundert vor Christus auftauchten,
ist man am wenigsten informiert. Dieses Volk herrschte eine lange Zeit
über das Gebiet des Südjemen. Nach einem lang andauernden
Niedergang nahm seine Herrschaft im Jahre 240 nach Christus ein Ende.
Ein Zeichen dafür, dass die Hadramiten die Nachkommen der `Ad
sind, ist in ihrem Namen versteckt. Der römische Schriftsteller Plinius,
der im dritten Jahrhundert vor Christus gelebt hat, berichtet über das
Volk "Adramitai" –gemeint ist hier Hadramiten. 23 Das Wort für
"Adramitai" ist "Adram". Das im Quran als "Ad-› Irem" vorkommende
Wort dürfte mit der Zeit einen Wandel erlebt haben wodurch es zu
"Adram" wurde.
Auch Ptolemäus, der ägyptisch-griechische Geograph (150-160
n.Chr.) zeigt das südarabische Gebiet als Lebensraum der Adramitai.
Dieses Gebiet nannte man bis vor kurzem Hadramaut. Schabwah, die
Hauptstadt von Hadramaut, befand sich westlich vom Hadramaut-Tal.