Page 81 - Untergegangene Völker
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Das Volk von 'Ad und die Stadt Ubar, das Atlantis des Sandes 79
schen Stil von ihren Ahnen, dem Volk `Ad, geerbt. Photius, ein griechisch-
byzantinischer Patriarch von Konstantinopel im 9.Jh. nach Christus, trieb
anhand von altgriechischen Manuskripten, die heutzutage nicht mehr
existieren und besonders mit Hilfe des Werkes "Über das Tote Meer" von
Agatharachides (132 n.Chr.), umfassende Forschungen über die
Südaraber und ihre kommerziellen Aktivitäten. Photius äußert in einer
seiner Schriften: "Es wird gesagt, dass sie (die Südaraber) versilberte und ver-
goldete Säulen bauen. Die Platzierung dieser Säulen ist sehenswert." 24
Auch wenn diese Aussage von Photius nicht direkt die Hadramiten
betrifft, zeigt sie, dass die Völker in dieser Region reich waren und archi-
tektonisch sehr begabt. Der Römer Plinius und der Grieche Strabo,
Schriftsteller der klassischen Zeit, schreiben über diese Städte, dass sie
"beschmückt mit auffallenden Tempeln und Schlössern sind".
Wenn wir davon ausgehen, dass die oben erwähnten Städte den
Nachkommen von `Ad gehörten, kann man besser verstehen, warum der
Quran (Sure al-Fadschr: 7) das Land vom Volk `Ad; "Iram, die Stadt mit
den Säulen" nennt.
Die Wasserquellen und Gärten vom Volk `Ad
Wer heute nach Arabien reist, wird reichlich Wüsten zu sehen
bekommen. Außer den Städten und Gebieten, die im nachhinein
bepflanzt wurden, ist es weit und breit mit Sand bedeckt. Diese Wüsten
befinden sich hier seit Jahrtausenden.
In einem der Quranverse, der über das Volk von `Ad erzählt, wird
eine wichtige Information gegeben. Hud, der sein Volk warnt, macht es
auf die Gärten und Wasserquellen, die zu den Gaben Gottes zählen, auf-
merksam:
So fürchtet Allah und gehorcht mir! Und fürchtet Den, Der euch reich-
lich mit all dem versorgte, was euch wohlbekannt ist. Euch reichlich
versorgte mit Viehherden und Kindern Und Gärten und Quellen.
Seht, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages." (Sure
asch-Schu'ara': 131-135)