Page 81 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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Adnan Oktar (Harun Yahya)                    79



               Der Text der Verfassung zeigt, dass die Muslime einen Fürsorgegedanken
           auch hinsichtlich der Rechte und Gesetze der Polytheisten entwickelt hatten
           und dass diese Polytheisten deshalb auch selbst wünschten, gemeinsam mit
           den Muslimen in der Verteidigungslinie Medinas zu stehen. Eine solche Ein-
           stellung gegenüber den Polytheisten ist nicht einmal besonders überraschend,
           denn bereits der Koran sagt, dass Muslime eine Verantwortung zum Schutz
           der Polytheisten haben, mit denen sie Vereinbarungen abgeschlossen hatten –
           selbst um den Preis ihres eigenen Lebens (dazu im Detail später).
               Dies lässt den Schluss zu, dass die in Rede stehende  Verfassung als
           höchst wichtiges Dokument betrachtet werden kann, dessen Kern Einheit und
           Vereinigung, Liebe und Anteilnahme, Freundschaft und Frieden bilden und
           das ein Beispiel für einen gelungenen Dialog zwischen Muslimen und Nicht-
           muslimen im Allgemeinen und zwischen Muslimen und Juden im Besonde-
           ren darstellt. Das Konzept der Liebe und des Friedens seitens unseres Pro-
           pheten (Fsai) fußt auf dem Koran, und doch ist es schwierig, gegenwärtig
           eine muslimische Gesellschaft zu identifizieren, die in der Lage wäre, nach
           diesem Konzept zu leben. Dies unterstreicht jedoch auch, dass die erste hoch-
           gradig demokratische  Verfassung im Laufe der Geschichte durch unseren
           Propheten (Fsai) geschrieben und umgesetzt worden war.
               Die folgenden Kapitel dieses Buches müssen daher im Lichte dieser
           Information bewertet werden. Die Praktiken der heutigen  Verbreiter des
           Aberglaubens sind radikal andere als jene, die dem Rat des Heiligen Koran
           entsprechen, der befiehlt, die Polytheisten zu schützen und den Leuten des
           Buches (Juden und Christen) einen speziellen Status bei den Muslimen ein-
           zuräumen. Und ihre Praktiken unterscheiden sich auch radikal von jenen des
           Propheten Muhammad (Fsai), der immer Frieden und Demokratie angestrebt
           hatte. Wenn auch unmöglich suchen die Verbreiter des Aberglaubens stets
           nach Beweisen, die zeigen würden, dass der Koran Unfrieden stifte, und das,
           obwohl der Koran stets den Frieden lehrt. Dieser wichtige Umstand muss
           jedoch stets im Gedächtnis behalten werden, wenn es darum geht, die Verse
           des Korans über den Krieg zu interpretieren.
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