Page 80 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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                Die Verfassung von Medina besteht aus 47 Artikeln. Die Artikel 1 bis 23
            betreffen die Muslime, 24 bis 47 jüdische Stämme, die in Medina lebten.
            Auch Bezüge auf die Christen, deren Gemeinschaft zahlenmäßig wesentlich
            weniger angehörten, ist ebenfalls noch wichtig, erwähnt zu werden, im Sinne
            der Partizipation von Menschen unterschiedlichen religiösen Hintergrundes.
                Eine Analyse der Verfassung von Medina in einem Bericht unter dem
            Titel "Eine Bewertung der Charter von Medina im Lichte der Pluralismus-
            Perspektive Professor Leonard Swidlers" hatte zum Ergebnis, dass die Ver-
            fassung ein bedeutsames Dokument hinsichtlich der Bemühungen vonseiten
            des Propheten (Fsai) darstelle, die Stadt zu vereinen und die unterschiedli-
            chen Gruppen unter einem rechtlichen Dach zu vereinigen, was auch explizit
            gegenüber den Menschen verkündet wurde:
                Dieser Ausarbeitung zufolge hatte in rechtlicher Hinsicht jedes Indivi-
                duum gleiche Rechte, die Freiheit, seine Religion selbst zu wählen und
                sie konnten wählen, ob sie zusammen mit den Muslimen in den Krieg
                ziehen wollten oder nicht. Allerdings war es ihnen im Gegenzug auch
                unter allen Umständen und strikt verboten, separate Vereinbarungen
                mit den Feinden der Muslime zu treffen, es sollte eine strikte Solidari-
                tät unter den Gruppen geschaffen werden, die in Medina lebten.
                Der Autor der Analyse erklärt, dass dieser politische und religiöse Text
                die Errichtung einer neuen Gesellschaft auf der Basis der Werte von
                Gleichheit und Freiheit anstrebte. Wie auch in der Verfassung betont
                wurde, war der Vorrang des Rechts gegenüber den Einzelinteressen der
                erste Schritt hin zur Erreichung des Ziels, eine Atmosphäre des Dialogs
                und der Koexistenz zu schaffen. Die Artikel der Verfassung betonten
                auch die Verantwortung jedes Einzelnen bei der Verteidigung der Stadt.
                Dem Bericht zufolge zeige die Tatsache, dass die Verfassung – und
                damit der Prophet (Fsai) – alle Gemeinschaften in der Stadt dadurch,
                dass sie explizit und eine nach dem anderen beim Namen genannt wer-
                den, diese alle als Rechtssubjekte anerkannte und ihnen auch Verant-
                wortung überließ.  (Kenan Çetinkaya, Amerika'da Diyalog  Anlayışı ve
                Medine Vesikası [Dialogverständnis in Amerika und die Verfassung von
                Medina])
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