Page 78 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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76          Der Islam verurteilt den Terrorismus




            schaft, die sich aus mehreren Rassen, Religionen und Stämmen zusammen-
            setzte, auf der Arabischen Halbinsel noch nie zuvor gesehen worden war.
                Unter dieser Verfassung war es den Gemeinschaften in Medina gebo-
            ten, miteinander in Frieden zu leben, ihre Leben im Einklang mit ihrem
            eigenen Glauben und ihren Glaubensinhalten zu ordnen, und sie verfüg-
            ten über die Befugnis, ihre eigenen Institutionen und Rechtssysteme zu
            betreiben und zu regeln. Indem sie dies tun, sollten sie mit allen Communi-
            tys in Medina in Frieden und Einheit leben.
                Die Verfassung von Medina wurde im Jahr 622 n. Chr., also vor 1400 Jah-
            ren, unter der Führung des Propheten Muhammad (Fsai) geschrieben, um die
            Forderungen von Menschen unterschiedlichster religiöser Überzeugungen zu
            erfüllen, und sie tritt uns als geschriebener juristischer Vertrag entgegen.
                Die Folge war, dass Communitys, die zuvor über mehr als 120 Jahre mit-
            einander verfeindet waren und die Menschen aus verschiedensten religiösen
            und ethnischen Gruppen bestanden, nun in diese Verfassung miteingeschlos-
            sen waren. Im Zuge dieser Vereinbarung zeigte der Prophet (Fsai), dass Kon-
            flikte zwischen Gemeinschaften beendet werden können, sogar zwischen sol-
            chen, die einander zuvor zu jeder Gelegenheit angegriffen hatten, einander in
            tiefer Feindschaft begegnet waren und nie auch nur den geringsten Kompro-
            miss miteinander geschlossen hatten; und dass diese ganz einfach miteinan-
            der zusammenleben könnten.
                Unter der Verfassung von Medina stand es jedem frei, seine eigenen reli-
            giösen, politischen und philosophischen Entscheidungen zu treffen, ohne von
            jemand anderem unter Druck gesetzt zu werden. Sie konnten zusammen mit
            Gleichgesinnten Gemeinschaften gründen. Jedem stand es frei, sein eigenes
            Rechtssystem zu pflegen. Allerdings genoss keiner einen Schutz, der einen
            Angriff auf andere vollzog. Die Vertragsparteien verpflichteten sich, einander
            zu helfen und zu unterstützen, und dafür standen sie auch unter dem Schutz
            des Propheten Muhammad (Fsai). Unstimmigkeiten zwischen den Gemein-
            schaften wurden vor den Propheten (Fsai) getragen. In der Tat bevorzugten
            selbst die Polytheisten die Beurteilung ihrer Rechtssachen durch den Prophe-
            ten Muhammad (Fsai), zumal er die gerechteste Person von allen war.
                Dieser Vertrag, der durch den Propheten (Fsai) entworfen worden war,
            wurde in der Zeit zwischen 622 und 632 kontinuierlich umgesetzt. Auf Grund
            dieser Verfassung entwickelten sich die Menschen über ihre tribalistischen
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