Page 74 - Der Islam verurteilt den Terrorismus
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72 Der Islam verurteilt den Terrorismus
behandeln: "... Der Hass gegen Leute, die euch von der unverletzlichen
Moschee abhalten wollen, verleite euch nicht zu Verfehlungen. Helft
einander zur Rechtschaffenheit und Gottesfurcht und nicht zur Sünde
und Feindschaft. Und fürchtet Gott; siehe, Gott ist streng im Strafen."
(Koran, 5:2)
Der allmächtige Gott warnt die Muslime, keine Grenzen zu übertreten,
auch als sie mit Absicht daran gehindert wurden, ihre religiöse Pflicht der
Hadsch (Pilgerfahrt nach Mekka) anzutreten und ungerecht behandelt wur-
den. Gott verlangt von den Muslimen, auch unter diesen Bedingungen
gerecht zu handeln, er befiehlt ihnen, sich wohlzuverhalten und nicht zu
erzürnen. Die Muslime haben aus dem Koran heraus die Pflicht, diesem
Befehl zu folgen, egal, wie die Umstände sich darstellen mögen.
Der Vers, der die einzige Rechtfertigung für das Kämpfen – nämlich die
Selbstverteidigung – beschreibt, enthält also auch noch eine andere Bedin-
gung, unter der Krieg geführt werden darf: nämlich das Vermeiden von
Exzessen. Das bedeutet, dass ein Muslim sich darauf beschränken muss, bei
der Selbstverteidigung nicht überreagieren und keine anderen als defensive
Maßnahmen ergreifen darf. In anderen Worten: Aggression, Gewalt, Zorn
und Extremismus sind im Koran verboten.
Andere Verse offenbaren die Verpflichtung, nach dieser Maßgabe ledig-
lich Verteidigungskriege gegen Aggressoren zu führen: "Gott verbietet euch
nicht, gegen die gütig und gerecht zu sein, die euch nicht wegen eueres
Glaubens bekämpft oder euch aus eueren Häusern vertrieben haben.
Gott liebt fürwahr die gerecht Handelnden. Gott verbietet euch nur, mit
denen Freundschaft zu schließen, die euch des Glaubens wegen
bekämpft oder euch aus eueren Wohnungen vertrieben oder bei euerer
Vertreibung geholfen haben..." (Koran, 60:8-9)
Hier wird eine bedeutsame Unterscheidung getroffen: Es ist ungesetzlich
für Muslime, Menschen anzugreifen, die diese nie angegriffen haben, selbst
solche, die den Muslimen ideell in starker Gegnerschaft gegenüberstehen.
Nach diesem Vers ist es den Muslimen lediglich erlaubt, sich in defensiver
Kriegsführung gegen Menschen zu engagieren, die sie ihres Glaubens wegen