Page 67 - Es war einmal der Darwinismus
P. 67
Harun Yahya
In dem Artikel steht weiter, dass Haeckels Geständnis seit Anfang des 20. Jahrhunderts irgendwie verheim-
licht wurde und seine Zeichnungen weiterhin in den Lehrbüchern präsentiert wurden, als ob es sich dabei um
wissenschaftliche Fakten handle. In der Zeitschrift wird außerdem gesagt:
Haeckel's Geständnis ging unter, nachdem seine Zeichnungen 1901 in einem Buch namens Darwin and After Darwin (Darwin und
nach Darwin) benutzt und durch englischsprachige Biologie-Texte anschließend weit verbreitet wurden. 60
In einem Artikel in der Zeitschrift New Scientist vom 16. Oktober 1999 kam die Wahrheit über Haeckels
Mythos von der Embryologie vollständig ans Tageslicht:
Haeckel nannte dies das biogenetische Gesetz und die Idee wurde als "Rekapitulation" in der Öffentlichkeit bekannt. Tatsächlich
erwies sich Haeckel's striktes Gesetz aber schon bald als falsch. Der frühe menschliche Embryo hat keine funktionierenden
Kiemen wie ein Fisch und durchläuft auch keine Stadien, die ihn wie ein erwachsenes Reptil oder einen Affen aussehen
lassen. 61
Damit war die Rekapitulationstheorie, der berühmteste für die Evolutionstheorie angeführte Beweis aller
Zeiten, widerlegt.
Doch während Haeckels Schwindel ans Tageslicht kam, blieb eine andere Täuschung ähnlichen Ausmaßes
unbemerkt: der Darwinismus.
Wie bereits beschrieben, berücksichtigte Darwin die Meinung anderer Wissenschaftler bezüglich Haeckels
Zeichnungen nicht, und er nutzte sie, um seine eigene Theorie damit zu untermauern. Das war jedoch nicht der
einzige Punkt, in dem Darwin von der Wahrheit abwich. Viel wichtiger ist, dass er die Sichtweise von Karl Ernst
von Baer, dem bekanntesten Embryologen dieser Zeit, als verzerrt darstellte. Jonathan Wells Buch Icons of
Evolution erklärt detailliert, dass von Baer Darwins Theorie nicht akzeptierte und diese harsch kritisierte.
Außerdem war er ein Gegner der evolutionistischen Interpretation der Embryologie, der die Regel formulierte
“der Embryo einer höheren Lebensform gleicht niemals einer anderen Lebensform, sondern nur ihrem Embryo.“ 62 Er sagte
auch, dass Darwinisten auf dogmatische Art und Weise “Darwins Evolutionstheorie akzeptierten, bevor sie sich die
Mühe gemacht hätten Embryonen genauer zu betrachten.“ 63 Nach dem Erscheinen der dritten Ausgabe von Der
Ursprung der Arten, verzerrte Darwin von Baers Interpretationen und Schlussfolgerungen und nutzte sie, um
damit seine eigene Theorie zu stützen. Wells erklärt:
Darwin führt von Baer als Quelle seines embryologischen Beweises an. Entscheidend ist jedoch, dass Darwin sich diesen Beweis
für seine Theorie erst zurechtbiegen musste. Von Baer lebte lange genug, um dem Missbrauch seiner Beobachtung durch Darwin
zu widersprechen und er war, bis zu seinem Tod im Jahr 1876 ein starker Kritiker der darwinschen Evolution. Darwin hörte je-
doch nicht auf, ihn zu zitieren und ließ es so aussehen, als sei von Baer ein Unterstützer der Lehre des evolutionären
Parallelismus, dem dieser jedoch ausdrücklich widersprach. 64
Kurz, Darwin nutzte die einfachen wissenschaftlichen Rahmenbedingungen seiner Zeit, um falsche und vor-
eingenommene Schlussfolgerungen zu verbreiten, und er zog Nutzen aus den eingeschränkten
Kommunikationsmöglichkeiten, indem er die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler verzerrt darstellte.
Obwohl sehr spät, ist die Enthüllung dieser Tatsachen zweifellos ein schwerer Schlag für den Darwinismus.
Haeckels Fälschungen waren eine Hilfe für Darwin und dieser stellte die Embryologie als Beweis für seine
Theorie dar. 65 Viele Menschen wurden durch diesen Mythos und ihre naive Ignoranz fehlgeleitet und nahmen es
als Tatsache an, dass sie einst Kiemen gehabt haben sollten.
Aber das war damals. Heute ist bekannt, dass die Embryologie kein Beweis für den Darwinismus ist. Und
somit trifft der folgende Slogan jetzt auch für die Embryologie zu.
Es war einmal der Darwinismus!
Adnan Oktar 65