Page 69 - Es war einmal der Darwinismus
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Harun Yahya
Vorschlag lachen, bei dem
die Fotozellen vom Licht
wegzeigen und ihre
Leitungen auf der Seite, die
dem Licht am nächsten ist,
herausführen. Doch genau
so sind die Augen von
Wirbeltieren aufgebaut. 67
Doch Dawkins und
diejenigen die seine
Aussage akzeptieren, irren
sich. Der Grund dafür ist
Dawkins Unkenntnis von
der Anatomie und
Physiologie des Auges.
Ein Wissenschaftler, der
einen detaillierten Einblick in M Mi ic ch ha ae el l D De en nt to on n, , P Pr ro of fe es ss so or r f fü ür r B Bi io ol lo og gi ie e
diese Problematik vermittelt,
ist der Molekularbiologe
Michael Denton, von der Universität von Otago, der außerdem einer der
bekanntesten Darwinismuskritiker unserer Zeit ist. In “The Inverted Retina:
Maladaption or Pre-adaption?“ (Die invertierte Retina: Fehlanpassung oder Vor-Anpassung?), veröffentlicht in
dem Fachmagazin Origins and Design, erklärt Denton, wie die invertierte Retina, von der Dawkins behauptet sie
sei eine Fehlentwicklung, in Wirklichkeit mit höchstmöglicher Effizienz für die Augen von Wirbeltieren erschaf-
fen worden ist:
…Die Betrachtung des hohen Energiebedarfs der Fotorezeptorzellen in der Netzhaut von Wirbeltieren legt nahe, dass das
außergewöhnliche Design der invertierten Retina in Wirklichkeit eine einzigartige Lösung der Problematik, wie die hochaktiven
Fotorezeptoren höher entwickelter Wirbeltiere mit ausreichend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden können darstellt,
anstatt eine Herausforderung für die Teleologie zu sein. 68
Um diese von Professor Denton betonte und von Dawkin unbeachtete Tatsache zu verstehen, muss zunächst
klargestellt werden, dass die Fotorezeptoren in der Retina einen hohen Bedarf an Energie und Sauerstoff haben.
Während unsere Augen geöffnet sind und Licht in diese einfällt, sind die Fotorezeptoren die Orte an denen per-
manent komplizierte chemische Reaktionen ablaufen. Photonen, die kleinsten Teilchen des Lichts, stimulieren
Fotozellen. Als Ergebnis der hochkomplexen chemischen Reaktionen, die durch diese Stimulation ausgelöst wird,
kommt es zur Wahrnehmung des Lichts, ein Vorgang, der permanent abläuft. Dieser Prozess ist sehr komplex
und läuft sehr schnell ab. In Dentons Worten: “Die Schicht aus Fotorezeptoren verfügt über höchsten Stoffwechsel aller
bekannten Gewebearten. “ 69
Um diesen schnellen Stoffwechsel am Laufen zu halten, ist natürlich viel Energie nötig. Die Zellen der
Netzhaut eines Menschen benötigen 150% mehr Sauerstoff als die Zellen von Nieren, dreimal so viel wie die der
Hirnrinde und sechsmal so viel wie die Zellen, aus denen der Herzmuskel aufgebaut ist. Dieser Vergleich basiert
auf dem Energiebedarf der gesamten Netzhautschicht. Die Fotorezeptoren, die weniger als die Hälfte dieser
Schicht bilden, machen dabei den größten Anteil des Energiebedarfs aus. In seinem enzyklopädischen Buch The
Vertebrate Eye (Das Auge des Wirbeltieres) beschreibt G. L. Walls die Fotorezeptoren, bezüglich ihres Bedarfs an
Sauerstoff und Nährstoffen, als “gefräßig“. 70
Wie wird der außergewöhnlich hohe Sauerstoff- und Nährstoffbedarf dieser Zellen, die es uns ermöglichen
zu sehen, gedeckt?
Selbstverständlich werden die Zellen vom Blutkreislauf versorgt, wie der Rest des Körpers.
Und wo kommt das Blut her?
An diesem Punkt angelangt, wird deutlich, warum die invertierte Retina ein klares Zeichen für die
Schöpfung ist. Direkt außerhalb der Retina befindet sich ein wichtiges Geflecht aus Venen, die die Retina wie ein
Netz umhüllen. Denton schreibt:
Der Sauerstoff und die Nährstoffe zur Stillung des unersättlichen Stoffwechselappetits der Fotorezeptoren werden durch ein
Adnan Oktar 67